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Stadtsanierung Gernrode Stadtsanierung Gernrode: Glockenläuten zur Straßenfreigabe

Von Detlef Anders 03.07.2001, 15:02

Gernrode/MZ. - "Heute läuten die Glocken länger", meinte am Montagmittag ein Gernröder. "Ob der Küster was getrunken hat?", überlegte sein Nachbar. "Das geht doch elektrisch", winkte der erste ab. Bürgermeister Werner Grundmann hatte die Erklärung - "Sie läuten zur Freigabe", legte er feierlich fest und wartete minutenlang geduldig mit der Schere in der Hand vor dem symbolisch über die Schlossallee gespannten Band.

Nach neun Monaten Bauzeit konnte Grundmann am Montag die Schlossallee wieder für den Verkehr freigeben. Insgesamt 843 000 Mark investierte die Stadt gemeinsam mit dem Zweckverband Ostharz, der einen neuen Schmutzwasserkanal und Wasserleitungen verlegte. Die Hälfte der Straßenbauausgaben wurden aus dem Förderprogramm der Städtebausanierung vom Land mitfinanziert. Vom Spittelplatz aus musste die Bachverrohrung erneuert werden. Über 1 000 Quadratmeter Granitgroßpflaster wurden in der Schlossallee und im Kreuzungsbereich zur Wassertorstraße, der Clara-Zetkin-Straße, der Thälmannstraße und der Äbtissinstraße verlegt.

Fast 500 Quadratmeter Mosaikpflaster wurden in den Gehwegen verbaut. Die Straßenbeleuchtung wurde erneuert und der Gedenkstein für den Begründer der Zündholzindustrie in Gernrode versetzt. "Die Straße ist zu einem Aushängeschild geworden", stellte Werner Grundmann fest - ein Aushängeschild für die Stadt und die beteiligten Baufirmen, die "eine hervorragende Arbeit geleistet haben". Schneller sei es "wirklich nicht gegangen". Der Straßenuntergrund bereitete ebenso Probleme wie der Kreuzungsbereich, in dem der Bach unterquert werden musste. In zwei Wochen soll diese Kreuzung Schauplatz der größten Veranstaltung werden, die Gernrode in den letzten Jahren erlebte.

Mit 5 000 bis 8 000 Besuchern rechnet Grundmann, wenn der Kaiserzug hier Station macht. Die Stadt habe extra ein unbebautes Grundstück in der Äbtissinstraße gekauft, um noch zusätzlichen Platz für das Fest zu bekommen. In den nächsten Tagen soll dieser aufgeschüttet werden. Die Stadt hofft nun auf die Bewilligung weiterer Fördergelder, sagte der Gernröder Bürgermeister vor Mitarbeitern der beteiligten Firmen, Stadträten und Einwohnern, zu denen die beiden "Chefkontrolleure" Fritz Multhaupt (76) und Rudi Quaiser (73) gehören. Noch in diesem Jahr möchte die Stadt mit dem Ausbau der Thälmannstraße, Gerstdorfstraße und Äbtissinstraße beginnen. Die Gelder sind bereits in den Haushalt eingestellt worden.