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Stadtbefestigung Stadtbefestigung: Hege und Pflege noch vor dem Mauerfall

Von Kerstin Beier 17.06.2001, 14:42

Aschersleben/MZ. - Sie sind der ganze Stolz vieler Ascherslebener: die zum Teil gut erhaltenen Türme und der Stadtmauerring, die ein klein wenig Mittelalter-Flair verbreiten. Mehr als zwei Kilometer lang sind die noch stattlichen Reste der alten Stadtbefestigungsanlage. Und nur wenige Städte können steinerne Zeitzeugen vorweisen, die noch heute einen so lebendigen Eindruck von der einstigen Stadtstruktur vermitteln können. Deshalb sind in den vergangenen Jahren rund 8,7 Millionen Mark in die Sanierung der Stadtbefestigungsanlage geflossen, der Mauerabschnitt zwischen dem Krönicken und der Badergasse ist im vergangenen Jahr fertig geworden. Nun wird die Sanierung am Abschnitt zwischen der Badergasse und dem Rondell fortgesetzt.

Vorbereitende Arbeiten wie Abbrüche und Geländeberäumungen sowie denkmalpflegerische Untersuchungen sind bereits erledigt, die eigentlichen Sanierungsarbeiten sollen laut einer Mitteilung der Stadt in diesen Tagen beginnen. Zunächst geht es darum, Sicherheitsprobleme zu lösen. Dafür wird dort, wo es nötig ist, instabiles Mauerwerk abgetragen und neu aufgebaut. Die Halbschale zwischen Krappeschem Turm und dem Einebogen wird saniert. Stilwidrige Einbauten wie Ziegelmauerwerk sollen dem Einbau von Bruchstein weichen. Im Bereich der ehemaligen Scheune, entlang der Eine, müssen Maßnahmen ergriffen werden, die die Standsicherheit verbessern. Die Mauerkrone erhält zum Abschluss eine Abdeckung mit Bruchsteinplatten und wird auf beiden Seiten mit einer Verschleißschicht gesichert. Bauamtsleiter Reiner Ripala ist sich sicher, dass das

Verputzen der Mauer ähnlich wie beim Turm am Marsfeld zu Diskussionen führen wird. Er verweist darauf, dass "der Stein sehr verschleißanfällig" ist und "auch in den nächsten hundert Jahren noch von der Geschichte der Stadt erzählen soll." Insgesamt kostet die Sanierung dieses Mauerabschnitts rund 540 000 Mark. Das Geld wird aus dem Programm Denkmalschutz von Bund und Land sowie aus dem städtischen Haushalt bereit gestellt. Hand anlegen wird die Stadt auch am Johannisturm. Hier stehen Sicherungsmaßnahmen an, die derzeit ausgeschrieben werden.