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Spielerstreit Spielerstreit: Brasiliens Coach Parreira auf Kollisionskurs

05.02.2003, 21:00

Rio de Janeiro/München/dpa. - Brasiliens neuer Fußball- Nationaltrainer Carlos Alberto Parreira ist wegen der Berufung von «Legionären» auf Kollisionskurs zu den europäischen Großclubs gegangen. «Es gibt da nichts zu diskutieren. Die Europäer müssen unsere Spieler freigeben», antwortete der 59-Jährige am Mittwoch auf scharfe Kritik der in der «G 14» organisierten Clubs.

Die Interessengemeinschaft der Vereine, der auch der FC Bayern München, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen angehören, hatte die Berufung von in Europa tätigen Brasilianern für das Freundschaftsspiel der «Selecao» am 12. Februar in China angeprangert und dabei angeführt, bei dem Spiel gehe es für den Weltmeister ausschließlich um wirtschaftliche Interessen.

«Es spielt keine Rolle, ob hinter dem Spiel sportliche, wirtschaftliche oder politische Interessen stehen. Es handelt sich um einen von der FIFA festgelegten offiziellen Termin für internationale Spiele, und deshalb müssen unsere Spieler freigestellt werden. Aus und vorbei», meinte Parreira kategorisch. An dem Tag würden auch viele europäische Nationalmannschaften im Einsatz sein.

Die «G 14» hat angekündigt, beim Fußball-Weltverband FIFA gegen die Teilnahme der brasilianischen Profis an Freundschaftsspielen zu intervenieren. Brasilien wird für das Spiel in China eine Gage von einer Million Dollar (umgerechnet 920 000 Euro) erhalten. Neben den Superstars Ronaldo, Rivaldo und Roberto Carlos wurden auch die Bundesliga-«Legionäre» Juan von Bayer Leverkusen, Zé Roberto vom FC Bayern München und Amoroso von Borussia Dortmund berufen.

Die «G 14»-Vereine sind offenbar trotz möglicher Strafen wie Sperren für ihre Spieler bei Nichtabstellung zu einer Machtprobe mit der FIFA und dem brasilianischen Verband bereit. «Beim nächsten Mal stellen wir die Spieler nicht ab», machte Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, die Entschlossenheit der europäischen Clubs deutlich.