Spezialitäten der Region Spezialitäten der Region: Nach Großmutters Rezept
Gräfenhainichen/MZ. - Die deftigen Köstlichkeiten ließen unwillkürlich das Wasser im Munde zusammenlaufen. Köchinnen und Köche aus Liebe oder aus Profession der Dübener Heide hatten sie zubereitet und nun einer sachkundigen Jury vorgestellt. Der Tourismusverband Dübener Heide hatte alle kochenden Frauen und Männer der Gegend unter dem Motto "Die Heide kocht" aufgerufen, ein für die Dübener Heide typisches Gericht zu kreieren.
Und das war an einige Bedingungen geknüpft: Es musste die Landschaft kulinarisch präsentieren und schon im Namen auf die Heide hinweisen, die Zutaten mussten aus der Gegend kommen und damit auch in kleineren Gaststätten auf dem Tisch stehen können. Der Dübener Kurdirektor Reiner Heun hatte diese Idee in den Tourismusverband eingebracht. Und so war der Verband davon ausgegangen, dass Küchentradition und Spezialitäten zugleich die Historie der Landschaft widerspiegeln.
Keine Delikatesse, aber eine gute, schmackhafte Hausmannskost war daraus zuzubereiten. 38 Hausfrauen und -männer sowie Profi-Köche von Vockerode bis Pretzsch, von Bitterfeld bis nach Bad Schmiedeberg hatten in alten Kochbüchern geblättert, die Großmutter befragt, sich neue Gerichte ausgedacht und sich möglichst originelle Namen dafür einfallen lassen.
Sechs von ihnen schafften es in den Endausscheid und stellten am Montagabend im Dübener Heide-Spa ihre kulinarischen Kreationen vor. Dort saßen mit Peter Gleißner aus Bad Düben und Monika Bodenburg aus Wittenberg, beide im Vorstand des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, ebenso wie Walter Dlouhy vom Tourismusverband Dübener Heide und Kurdirektor Scholz aus Bad Schmiedeberg. Und die Überraschung war perfekt: Den Vogel hatte nicht ein Profi, sondern ein Koch vom heimischen Herd abgeschossen - Olav Scharr aus Bad Düben, ein Ehemann und Vater, der mit "Großmutters Dörflerschmaus" ein deftiges Gericht aus seiner Großmutters Kochbuch auf den Tisch brachte.
Mit "Wildschweinsteak nach Wachtmeisterart" erhielten Frau Reyher und Tino Miertsch aus Delitzsch - ein Maitré de coisine, der Mann mit dem höchsten Rang in der Küche und der dementsprechend höchsten Kochmütze übrigens - einen Ehrenpreis. "Kartoffelstippe auf Heidebauernart" hatte Peter Sawatzki aus Wildenhain kreiert und die "Heideklößchen mit Sahnenudeln" von Frau Winkler aus Bad Schmiedeberg boten sich ebenso verlockend dar. Der kochende Nachwuchs war mit dem 18-jährigen André Henze aus Bad Schmiedeberg vertreten, der sich die "Heidehickel auf Kartoffelpuffer" ausdachte.
Nun bleibt zum Schluss der Wunsch der Veranstalter an die Köche und Gastronomen: Die sechs ausgewählten Gerichte der Heide-Kochkünstler mögen nun auf den Gasthaustischen der Region stehen. Einfall eines Sponsoren: Auf Platzdeckchen wird der Gast lesen können, wer das vor ihm stehende Gericht kreierte und wie es gekocht wird.