Skispringen Skispringen: Springer für den Saisonstart gerüstet

München/dpa. - Eine Woche Erholung nach anstrengendem Training soll bei der deutschen Skisprung-Nationalmannschaft die Vorfreude auf den Saisonstart noch einmal richtig schüren. «Jetzt gibt es einige Tage frei, damit die Athleten die Akkus wieder aufladen können», sagte Bundestrainer Wolfgang Steiert. Wenn Ende November der Weltcup im finnischen Kuusamo beginnt, steht neben den Stars Sven Hannawald und Martin Schmitt vor allem auch er im Blickpunkt: Erstmals führt der bisherige Assistenzcoach das Team als Bundestrainer an, nachdem Reinhard Heß im April seinen Rücktritt erklärt hatte. «Nein, ich bin überhaupt nicht nervös. Ich freue mich auf den Saisonstart», sagte Steiert der dpa.
Die Vorzeichen für eine erfolgreiche Saison scheinen günstig: Vierfach-Weltmeister Schmitt, in den vergangenen beiden Wintern wegen seiner Knieprobleme das Sorgenkind im Nationalteam, konnte nahezu ohne Einschränkungen trainieren. «Er hat fünf Monate am Stück hart gearbeitet», erläuterte der Coach. Schmitt selbst ist zuversichtlich: «Das Training läuft gut. Aber ich setze mich jetzt nicht unter Druck.»
Nach den mageren Ergebnissen der Vorsaison, in der die deutschen Springer bei der WM in Val di Fiemme ohne Medaillen blieben und speziell Schmitt nur Mittelmaß bot, will sich der zweimalige Weltcupsieger aus Furtwangen in diesem Jahr bewusst noch keine Ziele setzen. Doch die Angriffslust auf die Weltspitze ist bei ihm wieder geweckt, ist sich Steiert sicher: «Er kann unheimlich schnell abschalten. Die vergangene Saison hat er abgehakt.»
Die Skiflug-Weltmeisterschaft Ende Februar ist Sven Hannawalds persönlicher Saisonhöhepunkt. «Das Skifliegen ist einfach mein Ding», erklärte der Hinterzartener. Immerhin könnte er zum dritten Mal in Serie den Weltmeistertitel gewinnen. Im Training war Hannawald laut Steiert bislang der Vorflieger. Aber auch Schmitt, Michael Uhrmann (Rastbüchl) und Maximilian Mechler (Isny), der in Innsbruck Ende August überraschend ein Sommer-Grand-Prix-Springen gewinnen konnte, seien gut in Form: «Die deutsche Mannschaft hat den Anspruch auf Siege», formulierte der Trainer deshalb selbstbewusst.
Die Konkurrenz sei bei einigen Trainingseinheiten, die man beispielsweise mit den Polen um Weltcup-Gesamtsieger Adam Malysz und mit den Finnen um Vierschanzentourneesieger Janne Ahonen absolviert hat, längst nicht so weit voraus wie noch im vergangenen Winter. «Wir haben alles andere als schlecht ausgeschaut», sagte Steiert, der sein Weltcup-Team bei einem Ausscheidungsspringen des Perspektivkaders Ende Oktober komplettieren wird. «Da ist jetzt unglaublicher Zug drin, jeder hat die Chance auf den Start im Weltcup», sagte Steiert und hofft auf einen Leistungsschub im Nachwuchsbereich.