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Skispringen Skispringen: Deutsche weiter im Aufwind

Von Gerald Fritsche 03.10.2008, 16:22

Klingenthal/dpa. - Beim Sieg vonSkiflugweltmeister Gregor Schlierenzauer aus Österreich vorOlympiasieger und Weltmeister Simon Amamann (Schweiz) wurde MichaelUhrmann aus Rastbüchl am Tag der Deutschen Einheit vor 12 800Zuschauern Fünfter. Er verbesserte sich damit in der Gesamtwertungvor dem letzten Springen an diesem Samstag auf der WM-Schanze inLiberec auf Platz drei.

«Ich bin sehr zufrieden mit der Performance der gesamtenMannschaft», sagte Bundestrainer Werner Schuster. Neben Uhrmann, deram Freitag 131,5 und 139 Meter weit sprang, überzeugten auch MartinSchmitt (Furtwangen) als Neunter sowie die Nachwuchsspringer FelixSchoft (Partenkirchen/15.) und Erik Simon (Aue/17.). «Gerade diejungen haben im ersten Durchgang überzeugt, dann kleine Fehlereingebaut. Aber das ist normal. Wir wollen ihnen keinen Rucksackaufsetzen. Sie sollen beim nächsten Mal in der Lage sein, dieNervenanspannung besser zu bewältigen», meinte Schuster.

Für Uhrmann hatte der Coach ein Extra-Lob parat. «Er ist unserkonstantester. Schlierenzauer (139 Meter/138) und Ammann (140/139,5)sind noch etwas weg, aber danach ist er in der Lage, das Niveau zubestimmen», meinte der Coach. Uhrmann selbst fühlt sich in seinerRolle total wohl. «Ich bin vielleicht noch nicht so konstant, wie essein müsste. Vielleicht ist im ersten Versuch noch zu viel Anspannungdrin. Aber ansonsten läuft es bestens», meinte Uhrmann, der dasveränderte Training unter Schuster als Mittel des neuen Erfolgessieht. «Wir arbeiten als Team zusammen, das Athletik-Training istvöllig anders. Und wir haben das Springen praktisch neu erlernt,waren auf ganz kleinen Schanzen. Im Grunde genommen haben wir alleGrundzüge des Springens neu in uns aufgenommen.»

In Klingenthal wurde auch die Reform der Nordischen Kombinationvom Winter an bekannt. Nach einem Beschluss des Sprung- undKombinationskomitees des Weltverbandes FIS werden künftig nur nochWettbewerbe mit einem Sprung und einem 10-km-Lauf durchgeführt. Damitkehrt die Kombination zu ihren Wurzeln zurück. Sprints, Massenstart-und Hurrican-Start-Wettbewerbe in der bisherigen Form wird es nichtmehr geben.

In dieser Saison wird es bei der WM in Liberec (18. Februar - 1.März 2009) noch einmal einen Massenstart-Wettbewerb geben. Aus diesemGrund wird beim Weltcup im italienischen Val di Fiemme dieseWettkampfform letztmalig im Weltcup-Programm auftauchen. Auf derGroßschanze wird künftig der Punktequotient pro Meter auf 1,5 erhöht.Bisher gab es pro Meter 1,2 Zähler. Auf der Normalschanze bleibt derQuotient 2,0.

Die FIS erhofft sich dadurch eine Aufwertung und bessereVermarktung der Kombination. Die Wettbewerbe sollen auch wegen derFernseh-Produktionskosten so nah wie möglich an die Weltcups derSkispringer angegliedert werden und damit an deren Weltcup-Termine.Nutznießer dieser Neuerung ist Klingenthal. Die Vogtland-Arenaerhielt für den 14. und 15. Februar unmittelbar vor den nordischenWeltmeisterschaften in Liberec einen Kombinations-Weltcup.