Ski nordisch Ski nordisch: Fünf Podestplätze für DSV-Asse
Kuusamo/dpa. - Mit einem überzeugenden Auftritt und Top-Ergebnissen beider «Mini-WM» in Kuusamo weckten Deutschlands Ski-Asse am WochenendeHoffnungen auf einen erfolgreichen Olympia-Winter.
Für die größte Sensation sorgte der erst 18 Jahre alte Bodmer, deram Samstag mit Platz zwei hinter dem Norweger Bjørn Einar Romørendie Stars der Branche düpierte und praktisch über Nacht wie ein Kometin die Weltspitze aufstieg. «Ich bin überglücklich. Damit habe ichnicht gerechnet», gestand der «Rookie» im deutschen Weltcup-Team. 24Stunden nach dem zweiten Rang im Team-Wettbewerb sorgte der Youngstermit Sprüngen von 133 und 141 Metern für den zweiten Podestplatz, wasden DSV-Adlern zum Auftakt einer Saison seit dem Doppelsieg vonMartin Schmitt und Sven Hannawald im Jahr 2000 nicht mehr gelungenwar.
«Wir haben eine bewegte Zeit hinter uns, deshalb freue ich michsehr über das tolle Ergebnis. Wir haben jetzt gute Voraussetzungen.Mal sehen, wer auf dieser Welle bleiben kann», bilanzierte dersichtlich gelöste Bundestrainer Werner Schuster. Bodmers Husarenstückbegeisterte auch dessen Kollegen. «Dass er Talent hat, weiß jeder.Aber dass er so einschlägt, war nicht absehbar», sagte MichaelUhrmann.
Der Bayer meldete sich nach zweijähriger Leidenszeit mit Rang viereindrucksvoll zurück. «Das ist das beste Ergebnis seit meinerVerletzung bei der WM 2007. Darauf habe ich lange hingearbeitet»,sagte Uhrmann. Voll des Lobes war auch Schmitt, der als 13.ausnahmsweise mal nicht die Hauptrolle im deutschen Team spielte.«Das war super, einfach sensationell. Pascal hat das eiskaltdurchgezogen», lobte Schmitt seinen Trainings- und Zimmerkollegen.
Eine tolle Vorstellung lieferten auch die Kombinierer ab. EricFrenzel kam gleich zweimal auf Rang drei und löste damit als ersterdeutscher Winter-Zweikämpfer das Olympia-Ticket. Vizeweltmeister TinoEdelmann stürmte am Sonntag hinter Rückkehrer Hannu Manninen, dersein Comeback nach einjähriger Wettkampfpause mit dem 46. Weltcupsiegseiner Karriere krönte, auf Rang zwei. «Ein wahnsinniger Endspurt.Man hat gesehen, dass er nichts von seiner alten Stärke eingebüßthat», so Edelmann über den Finnen.
Das hervorragende Abschneiden komplettierten Björn Kircheisen alsSechster, Johannes Rydzek auf Rang zehn und Olympiasieger GeorgHettich als Zwölfter. «Das war ganz groß und eine tolle Teamleistung.Wir fahren jetzt mit breiter Brust zum nächsten Weltcup nachLillehammer», erklärte Bundestrainer Hermann Weinbuch.
Aus dem Rahmen fiel lediglich Ronny Ackermann, der sich völlig vonder Rolle präsentierte. Nach Platz 22 zum Auftakt stürzte derviermalige Weltmeister am Sonntag beim Springen mit 105 Metern ab undtrat zum Lauf gar nicht mehr an. «Acker ist platt. Er brauchtunbedingt eine Pause», sagte Weinbuch. «Ich mache einen Haken drunterund werde mich jetzt einige Tage ausruhen. Die Vorbereitung inLillehammer war zu schwer für mich», meinte Ackermann.
Langläufer Axel Teichmann fehlten über 15 Kilometer klassischlediglich 7,7 Sekunden zum drittplatzierten Russen Alexander Legkow.Da auch Sieger Petter Northug mit 15,6 Sekunden Vorsprung inReichweite des Thüringers lag, zog der zweimalige Weltmeister nachder geschafften Olympia-Norm ein zufriedenes Fazit: «Ich habe dieQualifikation für Vancouver festgemacht, das war das erste Ziel. Ichbin froh, den ersten Schritt getan zu haben.» Bei den Damen kannStefanie Böhler nach Rang acht im Sprint bereits für Olympia planen.«Das ist perfekt. Ich habe mein Minimalziel erreicht», sagte Böhler.
