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Ski nordisch Ski nordisch: FIS will «Tour de Ski» einführen

Von Eric Dobias 18.10.2005, 16:53

Sestriere/dpa. - Den Skilangläufern winkt im nächsten Winter dasgroße Geld. Der Internationale Skiverband (FIS) will ab der Saison2006/07 eine über acht Stationen führende und mit einer MillionSchweizer Franken (644 000 Euro) dotierte Tour de Ski einführen,dessen Gesamtsieger bei den Damen und Herren jeweils 150 000 Franken(96 500 Euro) erhalten. Die revolutionäre Aufwertung des Weltcupssoll auf der FIS-Vorstandssitzung am 7. November beschlossen werden.«Die Chancen, dass der Vorschlag akzeptiert wird, stehen bei 90Prozent», sagte FIS-Präsident Gian Franco Kasper am Dienstag beimForum Nordicum in Sestriere.

Wie bei der Tour de France im Radsport werden die Sieger über die Gesamtzeit ermittelt. Wer das Preisgeld und 400 Weltcup-Punkte fürden Gesamterfolg einstreichen will, muss an allen acht Wettbewerbenteilnehmen und beim Finale ins Ziel kommen. Start der neuen Serie vom29. Dezember 2006 bis 7. Januar 2007 wird München sein, wo ein Prologüber 3 Kilometer bei den Damen und 4 Kilometer bei den Herren auf demProgramm steht.

Weitere Stationen sind Reit im Winkl (Massenstart), Oberstdorf(Verfolgung), ein noch nicht benannter Ort in Österreich (Sprint),Ramsau (Einzel, klassisch), Asiago (Sprint) und Val di Fiemme(Massenstart, klassisch). Die Entscheidung fällt dann in Cavalese beieinem 4 km langen Bergrennen, bei dem die Langläufer einenHöhenunterschied von 440 Meter und eine maximale Steigung von knapp 9Prozent zu bewältigen haben. Bei den Sprint-Wettbewerben werdenBonussekunden gutgeschrieben. Die Sieger erhalten 50 Sekunden, fürPlatz 30 gibt es noch eine Sekunde.

«Die Serie wird eine Attraktion, mit der wir das Interesse amLanglauf steigern wollen. Ich denke, die Idee kommt bei den Athletengut rüber», sagte Jürg Capol, Langlauf-Renndirektor der FIS. DieGefahr einer Verwässerung des Weltcups sieht der Schweizer nicht.«Natürlich werden sich einige Leute darauf spezialisieren. Aber ichglaube nicht, dass die Top-Athleten deswegen andere Weltcupsauslassen. Die Erholungsphase bis zu den Saison-Höhepunkten wieOlympischen Winterspielen oder Weltmeisterschaften ist lang genug»,erklärte Capol.

Um das neue Event richtig vermarkten zu können, möchte die FIS dieFernsehrechte im Paket verkaufen. Derzeit sind die TV-Rechte jedochim Besitz der nationalen Skiverbände. «Da wird ein Joint Ventureangestrebt. Wir bieten das Paket an, die Verbände müssen darüberentscheiden, ob sie dies wollen oder nicht», sagte Capol. Auf jedenFall soll die Serie in den öffentlich-rechtlichen Anstaltenübertragen werden, um sie einem breiten Publikum präsentieren zukönnen. «Allerdings haben wir darauf keinen Einfluss», erklärte FIS-Marketing-Direktor Christian Knauth.