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Ski nordisch Ski nordisch: Ex-Weltmeister Baacke beendet Laufbahn

Von Uwe Jentzsch 14.09.2004, 15:42
Marko Baacke (Archivfoto vom 16.10.2003) beendet seine Laufbahn. Den Entschluss gab der 24 Jahre alte Ex-Weltmeister in der Nordischen Kombination aus dem thüringischen Ruhla am Dienstag (14.09.2004) in Oberhof bekannt. Baacke hatte nach einem Horrorsturz im November 2001 beim Training im finnischen Ruka nie wieder zu alter Form gefunden. (Foto: dpa)
Marko Baacke (Archivfoto vom 16.10.2003) beendet seine Laufbahn. Den Entschluss gab der 24 Jahre alte Ex-Weltmeister in der Nordischen Kombination aus dem thüringischen Ruhla am Dienstag (14.09.2004) in Oberhof bekannt. Baacke hatte nach einem Horrorsturz im November 2001 beim Training im finnischen Ruka nie wieder zu alter Form gefunden. (Foto: dpa) dpa

Oberhof/dpa. - Die Bilder seines Horrorsturzes hat er nie aus demKopf bekommen. Am Dienstag zog der frühere Weltmeister in derNordischen Kombination, Marko Baacke aus Ruhla, die Konsequenzen undverkündete seinen Abschied vom Spitzensport. Im Alter von geradeeinmal 24 Jahren. Der Weltmeister von Lahti 2001 hatte nach seinemschlimmen Trainings-Unfall im November 2001 in Ruka/Finnland niewieder zu alter Form beim Springen gefunden. «Körperlich bin ich inBestform. Doch ich schaffe es im Kopf auf der Schanze nicht mehr»,begründete der Bundeswehr-Sportsoldat unter Tränen seine ihm «extremschwer gefallene» Entscheidung.

Nach dem fürchterlichen Sturz vor nun fast drei Jahren mussten demThüringer die Milz und eine Niere entfernt werden. Mit unglaublicherEnergie und Optimismus kämpfte er sich nach achtmonatiger Pausezurück in die deutsche Nationalmannschaft und landete im Winter2002/03 bei Weltcups sechs Mal unter den ersten 20. Doch seine alteStärke - vor allem auf Großschanzen - erlangte er nie zurück.

«Ich habe nach dem Sturz immer gesagt, dass ich die Rückkehrversuchen will. Die Kombination war mein Leben. Im ersten Winterging's auch ganz gut, doch dann ist die Blockade im Kopf beimSpringen immer schlimmer geworden, je größer die Schanzen wurden»,sagte Baacke. Sein letzter offizieller Wettkampf war der Sieg beimDeutschland-Pokal am 10. März in Hinterzarten.

Auch Heimtrainer Siegfried Sturm und die sportpsychologische Hilfehaben den Horror vor großen Anlagen nicht vertrieben. «Wenn die Angstmitspringt, wird es gefährlich», weiß auch Bundestrainer HermannWeinbuch, der Baacke für sein Comeback viel Zeit eingeräumt hatte.Baackes Rücktritt sei ein Riesenverlust für die Mannschaft. «Markowar ein Riesentalent, der in jungen Jahren sehr viel erreicht hat. Ermuss sich definitiv keinen Vorwurf machen, nicht alles versucht zuhaben», meinte Weinbuch.

Über seine berufliche Zukunft kann der 1,83 m große Sportsoldatnoch keine Aussagen machen. «Perfekt ist noch nichts. Deshalb willich dazu nichts sagen.» Der Deutsche Skiverband hat Hilfe zugesagt:«Wir werden Marko im Rahmen unserer Möglichkeiten beim Übergang insBerufsleben die volle Unterstützung geben», sagte Rudi Tusch, dertechnische Leiter für die Nordische Kombination und Skispringen.