Ski alpin Ski alpin: Tränen beim Weltcup
Zauchensee/Wengen/dpa. - Nach dem tränenreichen Kombinations-Aus verließ diePartenkirchenerin Riesch nach Rang sieben in der Abfahrt einigermaßenversöhnt Zauchensee, aber zu Siegleistungen wie der von Lindsey Vonn(Kombination) sowie denen von Anja Pärson (Schweden) und DominiqueGisin (Schweiz) beim geteilten Abfahrts-Erfolg reichte es für dieSlalom-Königin diesmal nicht.
Am Wengener Lauberhorn genossen die Schweizer am Samstag denHeimerfolg von Didier Defago und Schadenfreude über dasösterreichische Abfahrts-Debakel. Einen Tag später schlug das Ski-Imperium mit geballter Macht beim von Manfred Pranger vor ReinfriedHerbst angeführten Doppel-Erfolg zurück. Felix Neureuther schied nachRang 17 im ersten Durchgang aus.
Einen Sieg und zwei weitere Podestplätze hatte die Alpinsparte desDeutschen Skiverbandes (DSV) vor einer Woche noch gefeiert, diesmalwar Rieschs siebter Rang in der Abfahrt das mit Abstand besteResultat. «Von dem, was man gestern gemacht hat, kann man morgennicht mehr leben. Da wird ein neues völlig Spiel gestartet und dieKarten werden neu gemischt und man muss sich immer wieder aufs Neuebeweisen», sagte Damen-Cheftrainer Mathias Berthold zwei Wochen vorden Weltmeisterschaften im französischen Val d'Isère. Im Countdownfür die WM, für die Alpin-Direktor Wolfgang Maier «nicht negativ»gestimmt ist, stehen noch Weltcup-Prüfungen in Kitzbühel undSchladming (Herren), Cortina (Damen) sowie Garmisch (beide) an.
Nach dem Ende der Slalom-Erfolgsserie und dem Aus beim Kampf umdie Kombinations-Kugel folgten bei Maria Riesch ein paar Tränchen,vom Verlust der Weltcup-Führung ließ sich die 24-Jährige nach derersten Abfahrt des Jahres das Lächeln aber nicht verderben. «Platzsieben ist jetzt nicht das Traumergebnis, aber es ist auch nicht ganzschlecht. Ich bin froh, dass ich ein halbwegs gutes Rennen gefahrenbin, weil ich gestern doch ganz schön am Boden war», gestand diezehnmalige Weltcup-Siegerin.
Viermal hatte Maria Riesch zuletzt nacheinander im Spezial-Slalomtriumphiert, nun brachte sie sich nach Rang drei in der Kombinations-Abfahrt ausgerechnet durch einen Einfädler im Torlauf um alle Chancenbei der kleinen Kombi-Kristallkugel. Mit 50 Punkten kannTitelverteidigerin Riesch bei noch einem ausstehenden Rennen dieführende Pärson (160 Punkte) nicht mehr einholen.
In der Gesamtwertung fiel die Partenkirchenerin am Sonntag dannnach zwei Wochen an der Spitze mit 765 Punkten wieder hinter Vonn(776 Zähler) zurück. «Ich denke, es wird noch ein paar Mal hin undher wechseln mit der Führung», sagte Riesch. Rechtzeitig zur WM istauch die dreimalige Weltmeisterin von Are, Anja Pärson, imGesamtklassement nach Sieg und Rang drei am Wochenende auf 702 Zählerherangerückt.
Benjamin Raich (Österreich) festigte durch Rang fünf beim Slalomseine Führung im Gesamtklassement vor dem Franzosen Jean-BaptisteGrange. Am Ort des letzten deutschen Herren-Sieges durch AloisVogl 2005 blieb Neureuther das Nachsehen. «Jetzt fahr ich eben mitNull Punkten heim. Aber ich werde den Kopf nicht hängen lassen»,sagte der 24-Jährige, der vor einer Woche in Adelboden noch dasPodest erklommen hatte und im ersten Lauf diesmal nach seiner Ansichtfast vorsichtig «wie ein Skilehrer» fuhr.
Achtbar zog sich Neureuthers Kumpel Stephan Keppler (Ebingen) als24. der Lauberhorn-Abfahrt aus der Affäre. «Das ist mein bestesErgebnis seit langem», sagte Keppler nach dem Rennen auf der mit 4,48Kilometer längsten Abfahrt im Weltcup. Einen rabenschwarzen Tagerwischte Österreich beim schlechtesten Abfahrts-Abschneiden seit 15Jahren ohne Top-15-Platzierung.