Ski alpin Ski alpin: Neureuther vor Slalom-Start mit leichten Schmerzen
Levi/München/dpa. - Die sommerliche Vorbereitung lief für Felix Neureuther so gut wie selten, doch unmittelbar vor dem ersten Weltcup-Slalom des Winters ärgert den deutschen Alpin- Alleinunterhalter eine Blessur an der Schulter.
«Er hat schon noch leichte Schmerzen und wird noch behandelt, aber er kann auf jeden Fall starten. Das beeinträchtigt ihn nicht großartig», sagte Trainer Mario Weinhandl am Freitag nach dem Training für den Auftakt in der Paradedisziplin des Partenkircheners im finnischen Levi. Trotz einer bei einem Sturz am vergangenen Wochenende erlittenen Schulterprellung mit Sehnenanriss soll nach dem frustrierenden Riesenslalom-Auftakt vor drei Wochen im österreichischen Sölden Neureuthers Ski-Show am 16. November richtig beginnen.
«Ich habe einen super Sommer gehabt, sehr gut und hart trainiert, und das macht sich jetzt am Hang bemerkbar», sagte der 24-Jährige. Zwei Podiums-Plätze gab es vor zwei Jahren, zwei im vergangenen Jahr - irgendwann soll endlich der ersehnte Sieg her. «Ich will einfach dort weitermachen, wo ich letztes Jahr aufgehört habe: Konstant verdammt schnell Skifahren. Das ist das Ziel», sagte Neureuther.
Der 24-Jährige ist noch mehr als in der vergangenen Saison der Alleinunterhalter bei den deutschen Alpin-Herren. Im Speedbereich muss der Deutsche Skiverband (DSV) schon mit Top-30-Plätzen zufrieden sein und im Technik-Sektor steht Neureuther nach dem Rücktritt des Slalom-Routiniers Alois Vogl ganz allein auf weiter Flur. «Bei den Herren steht und fällt das ganze mit Felix», sagte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier, für den eine ernsthafte Verletzung Neureuthers schwer wiegen würde.
Der Hoffnungsträger hat weiter an sich gearbeitet. Noch durchtrainierter sieht der Geschwindigkeitsfanatiker aus. Aus dem sympathischen Jungspund ist ein gereifter Sportler geworden. «Aus den kleinen Fehlerchen lernt man, lernt man, lernt man und dann kann alles kommen, was mag. Ich kann mich noch mehr fokussieren», sagte der Sohn von Christian Neureuther und Rosi Mittermaier und weiß um den wachsenden Druck. «Es kommen verdammt wichtige Jahre für mich. Es kommt eine Weltmeisterschaft, dann Olympische Spiele und dann Weltmeisterschaft in Garmisch. Drei Jahre, in denen ich voll angreife und so viel wie möglich gewinnen mag.»
Im beschaulichen Lappland geht es für Neureuther indes nicht nur um Slalom-Erfolge, sondern auch um eine bessere Startnummer im Riesenslalom als die 64 in Sölden. Sollte er in Levi in die Top-3 kommen, würde er bei künftigen Riesenslaloms früher auf die Piste geschickt und hätte damit bessere Chancen, sich für den zweiten Durchgang zu qualifizieren. Außer in den Technik-Disziplinen wird Weinhandl seinen Schützling in dieser Saison vielleicht auch einmal in einem Super-G oder einer Super-Kombination an den Start schicken.
Sölden, da sind sich Coach und Athlet einig, war nur der Aufgalopp. «Die wichtigen Rennen sind ab Mitte November - und im Januar sind dann sechs Slaloms und dann muss die Form bei 150 Prozent sein», erklärte Neureuther, der die WM im Februar im französischen Val d'Isère noch nicht plant. «Aber ich weiß, dass ich im Slalom um Weltmeisterschafts-Medaillen und Olympia-Medaillen mitkämpfen kann.»