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Ski alpin Ski alpin: Hilde Gergs Geschenk für Ehemann

Von Jonathan Narz 11.01.2002, 15:33
Hilde Gerg «on tour»
Hilde Gerg «on tour» APA

Saalbach/dpa. - In der zweiten Abfahrt in Saalbach am Samstag (11.00Uhr/ZDF live) will sie erneut zuschlagen: «Ich freue mich drauf.»

Die 26-jährige Lenggrieserin jagte mit spielerischer Leichtigkeitin 1:21,14 Minuten über die 2448 m lange, glänzend präparierteRennpiste und verwies bei «Kaiserwetter» trotz eines kapitalenSchnitzers Pernilla Wiberg und Isolde Kostner auf die Plätze. Diezweitplatzierte Schwedin, vor elf Jahren Riesenslalom-Weltmeisterin,überraschte, lag lediglich 12/100 hinter der Deutschen. Die Abfahrt-Weltcup-Gewinnerin aus Italien war 15/100 langsamer als die wieentfesselt fahrende Hilde Gerg. «Hanni hätte jetzt gesagt, ich habemein Zeug gemacht. Nun ich habe mein Zeug gemacht und freue mich aufOlympia», sagte die Skifahrerin in Anspielung auf «Überflieger» SvenHannawald.

Weit entfernt von alten Glanztagen sind dagegen Martina Ertl undRegina Häusl. Die schon für Olympia qualifizierte Kombinations-Weltmeisterin aus Lenggries sammelte bei ihrer ersten Abfahrt derSaison als 29. mit einem Rückstand von 1,80 Sekunden auf Hilde Gergallerdings noch Weltcup-Punkte. Regina Häusl, die Weltcup-Gewinnerinin der Abfahrt des Jahres 2000 aus Bad Reichenhall, verpasste als 24.mit einem Rückstand von 1,58 Sekunden erneut das Ticket. «Es ist eineKopfsache. Skifahren tue ich gut», sagte die 23-Jährige, die sich beiihrem Weltcup-Triumph im Finale vor fast zwei Jahren das Beingebrochen hatte und in ihrer Comeback-Saison auf der Suche nach deralten Stärke ist.

Auch Petra Haltmayr (Rettenberg), die Super-G-Gewinnerin von LakeLouise, kam in dem WM-Ort von 1991 nicht in Fahrt. «In der Abfahrtläuft es noch nicht so. Es kann nur noch besser werden», sagte dieAllgäuerin nach Platz 18 mit 1,08 Sekunden Rückstand auf ihresiegende Teamkollegin: «Unten bin ich ein wenig schlampig gefahren,vielleicht habe ich das Wetter zu lange genossen.»

Hilde Gerg, die Slalom-Olympiasiegerin, die im Dezember in Vald'Isère bereits ein Super-G-Rennen gewinnen konnte, gehört nach ihremerneuten Paukenschlag zu den großen Favoritinnen für die OlympischenWinterspiele. «Ich freue mich auf Olympia. Es ist doch schön, wennman favorisiert ist», sagte sie 28 Tage vor Salt Lake City: «Das istdoch besser als formschwach und mit einem bangen Gefühl zu einemGroßereignis zu fahren. Ich genieße die Tage.» Einen Monat vor derOlympia-Abfahrt rangierte Hilde Gerg (210) schon auf Platz 3 derAbfahrt-Wertung hinter Kostner (340) und der Schweizerin SylvianeBerthod (252). In der Gesamtwertung verbesserte sie sich von Rang 5auf 4.

Doch Hilde Gerg weiß, wie schnell sich alles ändern kann. Nachihrem schlimmen Beinbruch vor knapp zwei Jahren erlebte die Super-G-Weltcup-Gewinnerin des Jahres 1997 eine regelrechte Berg- undTalfahrt. Quasi aus dem Nichts raste sie Ende Januar bei derWeltmeisterschaft in St. Anton im Super-G als Dritte auf dasSiegespodest. Seitdem geht es wieder aufwärts: «Es läuft im Momenteinfach optimal. Ich stehe sicher auf dem Ski. Alles ist so, wie iches mir vorstelle.»