Senioren-Weltmeisterschaft Senioren-Weltmeisterschaft: Schach und Matt mit Schuss Altersweisheit
Halle/MZ. - Nana Alexandria aus Georgien, der Dresdner Wolfgang Uhlmann und Burkhard Malich aus Halle sind in der Schachwelt noch immer bekannte Namen. Mittlerweile zwar etwas in die Jahre gekommen, aber noch immer für überraschende Bauernopfer und Mattsituationen gut. Der Einsatz lohnt bei der inzwischen 14. Weltmeisterschaft im Seniorenschach. Für den Sieger im Männer-Turnier gibt's neben einer Goldmedaille immerhin 2 500 Euro als Preisgeld. Bei den Frauen, bei denen ein Mindestalter von 50 Jahren vorgegeben ist, kann die Siegerin auch noch 2 000 Euro verdienen. Als Titelverteidiger reisen der Russe Juri Schabanow und die Georgierin Tamari Khmiadaschwili an.
"Wir gehen mit der Ausrichtung dieses Turniers ein Wagnis ein", ist sich Turnierleiter Anton Csulits sicher. "Erstmals wird die Weltmeisterschaft nicht von Privatpersonen, sondern von einem Landesverband veranstaltet. Durch die Unterstützung des Stadt und vor allem auch mit der Wahl des attraktiven Veranstaltungsortes sind wir aber sicher, dass sich das finanzielle Risiko in Grenzen hält", sagt Csulits. Gern erinnert er daran, dass Halle in der DDR eine Schachhochburg war, aus der eine Reihe Großmeister und Internationaler Meister kam: Iris Mai, Constanze Jahn, Malich und Uwe Bönsch, der jetzige Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft, zum Beispiel. Gespielt wird in der Ulrichskirche am Sonntag ab 14 Uhr und dann täglich ab 10 Uhr bei kostenlosem Eintritt.
Eingeschoben in das Turnier sind noch eine Lebendschachaufführung am 30. Oktober in den Franckeschen Stiftungen und die inoffizielle Weltmeisterschaft im Blitzschach am 31. Oktober im Apart-Hotel in der Kohlschütterstraße. Dabei hat jeder Spieler nur fünf Minuten Bedenkzeit. Am 1. November ist der einzige Ruhetag.
Gespielt werden elf Runden nach dem Schweizer System. Der erste Spieltag wird ausgelost, dabei kann durchaus ein Spieler aus den "unteren Regionen" auf einen namhaften und gesetzten Spieler treffen. Danach ergeben sich die Partien aus den gewonnenen Punkten, so dass es zum Ende des Turniers zu echten Finals kommen wird.
Das Datenverarbeitungszentrum (DVZ) Halle hat für das Schach-Fest einen besonderen Service entwickelt. "Wir werden täglich fünf Partien live im Internet übertragen", verspricht Gert Kleint, Vertriebsleiter im DVZ und selbst aktiver Schachspieler beim USV Halle. "Dazu werden fünf elektronische Bretter in der Ulrichskirche installiert. Jeder Zug kann damit zeitgleich auf die Seite www.schach-lsa.de
im Netz übertragen werden", so Kleint weiter. Täglich können auf der Internetseite die Ergebnisse aller Partien, der Gesamtstand und der Spielplan für die kommende Runde nachgelesen werden.