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Schwimmen Schwimmen: Weltrekorde für Moses und Yu Yang

Von Dietmar Fuchs 18.01.2004, 16:23

Berlin/dpa. - Für Franziska van Almsick ist der Weg nach Olympia steinig. Der Weltstar begann die letzte Etappe Richtung Athen mit zwei kalkulierten Niederlagen. Thomas Rupprath dagegen präsentierte sich schon top. Der Profi aus Wuppertal glänzte bei «Franzis» Heim- Weltcup in Berlin mit souveränen Siegen über 100 m Rücken und 100 m Schmetterling, die ihm 3000 Dollar einbrachten. Der Amerikaner Ed Moses unterbot seinen eigenen Weltrekord um 25/100 Sekunden und darf nach 2:02,92 Minuten über 200 m Brust einen 20 000 Euro teuren Pkw in seinen Besitz nehmen. Weltrekord schwamm auch die Chinesin Yu Yang mit 2:04,04 über 200 m Schmetterling. Lohn für beide: je 4000 Dollar.

Dem 23-jährigen Moses sind in der Rupprath-Nachfolge der Gesamt- Weltcupsieg und 50 000 Dollar Preisgeld vor dem Finale in Rio de Janeiro (6. bis 8. Februar) kaum noch zu nehmen. Stephan Kunzelmann (Hannover) erzielte über 100 m Freistil in 47,82 Sekunden den einzigen deutschen Rekord.

Platz 11 über 100 m Schmetterling (1:00,49 Minuten) und Platz 16 über die Nebenstrecke 100 m Rücken (1:02,34) machten Franziska van Almsick nicht glücklich: «Ich bin mit den Zeiten nicht zufrieden, aber für Olympia bin ich im Plan.» Sie wollte mehr, doch es ging nicht. «Das war nicht das, was sie sich vorgestellt hat», sagte Deutschlands Cheftrainer Ralf Beckmann. Er bilanzierte nach lediglich drei deutschen Siegen in den 34 Wettbewerben ein «gemischtes Gesamtbild» seines vom Erfolg verwöhnten Teams.

Außer Rupprath gelang nur dem EM-Dritten Marco di Carli aus Sögel im Emsland (100 m Lagen/54,33 Sekunden) ein Sieg. Rupprath war vor drei Wochen noch krank, doch er biss die Zähne zusammen und gewann die 100 m Rücken (51,47) und die 100 m Schmetterling (50,79). Beckmann attestierte dem Weltmeister «absolute Bedingungslosigkeit und eine beispielhafte Einstellung. Der brennt. Das hätte ich gern von 100 Prozent des Teams gesehen.» Rupprath war baff: «Ich hätte nie gedacht, dass ich hier so schnell sein könnte.»

Im Vergleich mit 2003 sei das Team einen Tick schwächer, aber «trotz gewisser Beeinträchtigungen haben wir keinen Anlass, Alarmstimmung zu verbreiten», sagte Beckmann. Fast alle Deutschen schwammen aus vollem Training, was bessere Zeiten unmöglich machte. «Franzi» hatte gar nur eineinhalb Erholungstage und rechnete fest mit Niederlagen: ««Meine Fresse, was war ich kaputt. Ab jetzt wird nur noch trainiert.»

Bis Athen und dem erneuten Anlauf auf das ersehnte Olympia-Gold taucht sie ab und will sich internationaler Konkurrenz nicht mehr stellen. Jetzt sei sie einfach müde, sagte Heimtrainer Norbert Warnatzsch: «Aber sie hat schon fast wieder das erreicht, was wir 2002 hatten.» Damals schwamm Franziska van Almsick vor ihrem Berliner Publikum bei der EM Langbahn-Weltrekord über 200 m Freistil. Und ist «momentan wahnsinnig optimistisch».