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Schwimmen Schwimmen: Steffen mit Kraftakt zum WM-Ticket

Von Richard Janssen 26.11.2006, 15:45

Hannover/dpa. - Daniela Samulski löschte zumAbschluss der Wintermeisterschaften in Hannover in 58,75 Sekunden den18 Jahre alten deutschen Rekord von Kristin Otto über 100 mSchmetterling aus.

Während sich Thomas Rupprath bei seinem Comebackfür die Weltmeisterschaft in Melbourne qualifizierte, schwamm AnnePoleska nach der verpassten EM um 5/100 Sekunden nun auch an der WMvorbei. Mark Warnecke strafte mit 36 Jahren die Jugend über 50 mBrust zwar wieder ab, verpasste die WM-Norm als Titelverteidiger aberum 8/100 Sekunden. Anschließend erklärte er seinen Rücktritt.

Sportdirektor Örjan Madsen blieb bei der Nominierung des WM-Teamshart und lehnte Ausnahmen ohne Norm-Erfüllung ab. «Wir können dieMesslatte nicht nach unten legen, wenn wir bei Olympia in Pekingvorne mitmischen wollen. Sonst lullen wir uns wieder ein», sagte er.Wer sich nur einmal qualifiziert hat, kann aber zu Mehrfacheinsätzenkommen. Madsen: «Ich werde von meinem Weisungsrecht Gebrauch machen.Aber Regelungen kann es nur da geben, wo es freie Plätze gibt.» Fürdie Kurzbahn-EM in zwei Wochen in Helsinki sind die zwei Finalbestenqualifiziert. Am Höhentraining will Madsen trotz Leistungseinbrüchenzwar festhalten, er kündigte aber Individual-Regelungen an.

Anne Poleska weinte nach der Nicht-Berücksichtigung für Melbournebittere Tränen der Enttäuschung. Warnecke trat nach fast 20Jahren auf der internationalen Schwimm-Bühne zurück. «Ich höre auf,schade», sagte der Arzt aus Essen, «ich kann doch nicht drei Jahrefür irgendwelche Olympischen Spiele trainieren.»

Britta Steffen war nach einer hartnäckigen Magen-Darm-Grippegeschafft. «Ich habe die letzten beiden Tage im Bett gelegen unddabei ein paar Kilo verloren. Jetzt sind mir zusätzlich auch noch einpaar Steine vom Herzen gefallen», sagte die viermaligeEuropameisterin. Als es um alles ging, kämpfte die 23 Jahre alteBerlinerin bis zum Umfallen und siegte in starken 53,78 Sekunden.Annika Lurz (Würzburg) schaffte als Zweite ebenfalls die Norm.

Meeuw musste über 50 m Rücken, 100 und 200 m Schmetterling sowie200 m Lagen passen, nachdem er trotz Bronchitis über 100 m Rücken dasWM-Ticket gelöst hatte. Weh tat der Verzicht auf die 50 m Rücken.«Mir blutet das Herz, immerhin bin ich da Europameister», sagte derFrankfurter. Die WM-Plätze eroberten Final-Sieger Steffen Driesen(Wuppertal) und Thomas Rupprath (Hannover). «Mit mir ist wieder zurechnen», stellte Weltrekordler Rupprath fest, der auch die 100 mSchmetterling gewann.

Zufrieden war auch Antje Buschschulte, die beim Rekordrennen derWuppertalerin Daniela Samulski («Ich bin etwas sprachlos und völligüberrascht») über 100 m Schmetterling als Zweite ebenfalls unter demalten Rekord von Otto blieb. Auch über 50 und 100 m Rücken und 50 mSchmetterling hat die Magdeburgerin ihr WM-Startrecht. «Da istbestimmt noch was drin», sagte sie mit Blick auf Melbourne.

Die große Verliererin war Aktivensprecherin Anne Poleska. «Das istfrustrierend», sagte die WM-Zweite von 2005 aus Essen, nachdem sieüber 200 m Brust hinter Siegerin Birte Steven (Hamburg) die WMverpasst hatte. «Mit Blick auf Peking ist das verdammt hart.»Weltrekordhalterin Janine Pietsch ging über 50 m Rücken nicht an denStart. Wegen einer schweren Erkrankung ihrer Mutter war dieIngolstädterin abgereist. Über 100 m hat sie das WM-Ticket sicher.

Annika Lurz (Würzburg) zog als Siegerin über 400 m Freistil ebensoihr zweites WM-Ticket an Land wie Nicole Hetzer (Burghausen), diesich über 200 und 400 m Lagen qualifizierte. Über 200 m Freistilerfüllte Paul Biedermann (Halle/Saale) die Norm. Thomas Lurz(Würzburg) löste das WM-Ticket nach seinem deutschen Rekord über 800m auch über 1500 m Freistil.