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Schwimm-WM Schwimm-WM: Staffel-Frauen verlieren Weltrekord und holen Silber

Von Richard Janssen und Dietmar Fuchs 29.03.2007, 20:01

Melbourne/dpa. - Meike Freitag, Britta Steffen, Petra Dallmann und Annika Lurz hattenin Melbourne über 4 x 200 Meter Freistil gegen die «Golden Girls» ausden USA keine Chance. «Mein Gefühl ist goldig, auch wenn es nurSilber ist», sagte Britta Steffen und küsste ihre Medaille. «Es wardas Beste, was wir erreichen konnten.» Über 100 Meter Freistil wecktedie Berlinerin als Halbfinal-Dritte Hoffnungen auf mehr.

Die deutschen Männer dagegen schwimmen weiter hinterher undverabschiedeten sich kollektiv im Vorlauf. «Jede Medaille rettet denTag. Ich bin davon ausgegangen, dass wir schneller schwimmen, als wires mit der gesamten Mannschaft tun. Das ist eine Ernüchterung», sagteCheftrainer Örjan Madsen. US-Superstar Michael Phelps holte in1:54,98 Minuten über 200 m Lagen mit seinem dritten Weltrekord seinendritten Einzeltitel von Melbourne.

Die Amerikanerinnen, als Vorlauf-Achte um 11/100 Sekunden geradenoch ins Finale gerutscht, landeten am Donnerstag mit der Staffel inder Weltrekordzeit von 7:50,09 Minuten einen Start-Ziel-Sieg. «Wirstanden hier ganz schön unter Druck. Wir können über Silber nichtböse sein. Wir sind zufrieden und glücklich», sagte Petra Dallmann.In 7:53,82 blieb das deutsche Quartett deutlich unter der eigenenBestmarke (7:50,82). «Ich habe es am Anfang locker, leicht undflockig versucht. Dann hat es schon gebrannt», beschrieb BrittaSteffen. Annika Lurz war sich einen Tag nach ihrem grandiosen Rennenmit Silber im Einzel sicher: «Es war die Rache für gestern.» FürMeike Freitag hieß es nur: «Schnell schwimmen und nicht denken.»

Über 100 m Freistil erreichte Britta Steffen in 54,05 Sekunden alsHalbfinal-Dritte souverän den Endlauf. «Mit der Zeit bin ich nochnicht zufrieden», sagte die Berlinerin. Natalie Coughlin (USA)verpasste als Schnellste in 53,40 den Steffen-Weltrekord nur um 1/10Sekunde. Janine Pietsch, bis Mittwoch noch Weltrekordlerin, war nach28,87 Sekunden über 50 m Rücken bitter enttäuscht. «Das war vonAnfang an ein schlechtes Rennen», sagte die Ingolstädterin. «Platzacht ist schon enttäuschend. Ich bin aber keine Maschine, sondernauch nur ein Mensch.» Siegerin Leila Vazira stellte ihren erst amVortag im Halbfinale geschwommenen Weltrekord von 28,16 Sekunden ein.

Birte Steven erreichte als Halbfinal-Achte in 2:27,62 Minuten dasFinale über 200 m Brust. «Ich will Spaß haben, deshalb bin ich hier»,beschrieb die Hamburgerin ihr Erfolgsrezept. Für Anne Poleska(Krefeld) war auf Rang 20 im Vorlauf Schluss. «Da kam halt gar nichtsaus den Beinen», sagte die WM-Zweite von 2005 in Montréal. Sie konntenach einem Bänderriss im Fuß vier Wochen kein Beintrainingabsolvieren.

Helge Meeuw verabschiedete sich in 2:02,34 Minuten als Vorlauf-25.über 200 m Rücken. «Ich bin natürlich frustriert, weil die WM scheißefür mich gelaufen ist», sagte der Frankfurter, der sechs Sekundenüber seiner Bestzeit blieb. Der Hamburger Jens Thiele war 26. und«schämte» sich für seine Leistung. Johannes Neumann aus Riesa schiedüber 200 m Brust als 35. aus.

Dagegen wird Phelps zum Großverdiener. 75 000 Dollar Rekord-Prämieund 36 000 Dollar Sieg-Prämie sind ihm nach drei Einzeltiteln unddrei Weltrekorden sicher. Den Ungarn Laszlo Cseh «zog» Phelps über200 m Lagen bei seinem 14. Weltrekord auf Platz drei zum Europarekord(1:56,92). Phelps sagte nur: «Ich bin einfach raus gegangen und habees gemacht.» Über 100 m Freistil teilten sich TitelverteidigerFilippo Magnini aus Italien und der Kanadier Brent Hayden zeitgleichin 48,43 Sekunden den Titel. Die Australierin Jessicah Schipperschwamm in 2:06,39 Minuten zum Titel über 200 m Schmetterling.