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Schwimm-Weltcup Schwimm-Weltcup: Weltrekordflut in Berlin

Von Dietmar Fuchs 26.01.2002, 18:32
Ed Moses
Ed Moses dpa

Berlin/dpa. - Das Berliner Finale um den Kurzbahn-Weltcup derSchwimmer ist zum Weltrekord-Festival geworden. Gleich vier neue Top-Marken werden seit Samstag neu in den Listen geführt: Weltrekordeerzielten der ukrainische Weltmeister Oleg Lisogor mit 26,20 Sekundenüber 50 m Brust, Martina Moravcova aus der Slowakei mit 56,55Sekunden über 100 m Schmetterling und «Überflieger» Ed Moses aus denUSA, der mit seiner abermaligen Bestmarke über 200 m Brust von2:03,17 Minuten 50 000 Dollar für den Gesamt-Weltcuperfolg schon fastauf dem Konto hat. Auch einen Kleinwagen im Wert von 20 000 Euro fürdie beste Leistung der Tage von Berlin sieht er bereits in seinerGarage stehen. Vorlauf-Weltrekord erzielte der Australier GeoffHuegill über 50 m Schmetterling in 22,74 Sekunden. Einen Europarekordstellte Emma Igelström (Schweden) mit 1:06,14 Minuten über 100 mBrust auf.

An den großen Geldtopf der Gesamtprämie von 780 000 Dollar kommendie deutschen Schwimmer nicht mehr heran. Doch beim «kleinen Geld»und mit teilweise exzellenten Leistungen sind die Top-Athleten desDeutschen Schwimm-Verbandes (DSV) ganz vorn dabei. Allen voran ThomasRupprath: Der 24 Jahre alte Wuppertaler wuchs bei Teil eins desWeltrekord-Festivals einmal mehr über sich hinaus, holte sich mit demStrecken-Erfolg über 100 m Rücken (51,35 Sekunden) vor OlympiasiegerLenny Krayzelburg (USA/52,38) 1000 Dollar Prämie und schwamm zudem imVorlauf über 50 m Schmetterling in 23,25 Sekunden deutschen Rekord.Im Endlauf unterbot er diese Leistung noch einmal und wurde hinterHuegill (22,80) in 23,13 Sekunden Zweiter. 1000 Dollar gibt es auchfür Jens Kruppa (Riesa), der über 100 m Lagen in 54,60 Sekunden alsErster anschlug.

Trotz Platz sieben über 100 m Schmetterling war bei ihrem«Heimspiel» auch Franziska van Almsick zufrieden: ««Wenn ich nichtals Achte aus dem Becken komme, bin ich schon froh. Mir geht esrundherum gut» - gut drauf und mit sichtbarer Freude kommentierte die23-Jährige vor dem Endlauf ihr internationales Comeback, das sich mitpersönlicher Bestmarke von 59,30 Sekunden in der Vorentscheidung gutanließ.

Trainer Norbert Warnatzsch: «Aus vollem Training heraus - da binich mit ihrer Leistung ganz zufrieden.» Die Langbahn-Weltrekordlerinüber 200 m Freistil hatte seit Olympia keinen internationalenWettkampf mehr bestritten und will vor der EM im Sommer an gleicherStelle wieder richtig attackieren. Von den großen Zeiten der anderenTopstars ist «Franzi» im Moment allerdings noch weit entfernt. Undnach dem Endlauf «total demotiviert, wenn man zweieinhalb Längenhinter der Weltrekordlerin her schwimmt».

Über 100 m Freistil musste Olympiasieger Pieter van den Hoogenband(Niederlande) als Vierter in 47,95 Sekunden ebenfalls eineempfindliche Niederlage hinnehmen. Sieger wurde der Amerikaner JasonLezak (47,30). Der Olympiasieger nahm es gelassen: «Ich bin mitten imAufbautraining. Da fehlt einfach die Spritzigkeit.»