1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Schwimm-EM: Schwimm-EM: Zweiter Titel für «Goldfisch» Kamrau

Schwimm-EM Schwimm-EM: Zweiter Titel für «Goldfisch» Kamrau

Von Dietmar Fuchs 13.05.2004, 14:49
Die Rostockerin Britta Kamrau (r) und Stefanie Biller aus Nördlingen freuen sich am Mittwoch (12.05.2004) über ihre Medaillen, die sie bei den Schwimm-Europameisterschaften am San-Juan-Stausee von Madrid im 5 km Langstreckenschwimmen der Frauen gewonnen haben. Europameisterin wurde Kamrau, Silber ging an Biller. (Foto: dpa)
Die Rostockerin Britta Kamrau (r) und Stefanie Biller aus Nördlingen freuen sich am Mittwoch (12.05.2004) über ihre Medaillen, die sie bei den Schwimm-Europameisterschaften am San-Juan-Stausee von Madrid im 5 km Langstreckenschwimmen der Frauen gewonnen haben. Europameisterin wurde Kamrau, Silber ging an Biller. (Foto: dpa) dpa

Madrid/dpa. - Stev Theloke hat sich drei Monate vor Olympia alsSchwimm-Europameister über 50 m Rücken eindrucksvoll zurückgemeldet.Und «Goldfisch» Britta Kamrau ist in Madrid zum zweiten Titelgeschwommen. Einen Tag nach ihrem Sieg über 5 km triumphierte die 25Jahre alte Langstreckenschwimmerin aus Rostock am Donnerstag auchüber 10 km. Dennoch gab es Zoff: Die Drittplatzierte Angela Maurer(Wiesbaden) fühlte sich im Schlussspurt behindert.

Der 26 Jahre alte Theloke ist nach langer Erfolglosigkeit undvielen gesundheitlichen Problemen wieder obenauf. Nach Bronze über100 m Rücken ließ der Chemnitzer die Konkurrenz über 50 m abblitzen.In 25,61 Sekunden schlug «Theo» vor Darius Grigalionis aus Litauen(25,67) an - und streckte jubelnd die Faust in den Himmel. «Einblindes Huhn findet auch mal ein Korn», sagte der Sachse, «ich denke,dass ich mir beim Anschlag fast den Finger gebrochen habe.»

«Ich kann noch gar nicht glauben, dass ich das geschafft habe»,sagte Britta Kamrau, als sie nach hartem Kampf und 1:54:24,0 Stundenaus dem 15,1 Grad kalten Wasser im San-Juan-Stausee stieg. Als erstedeutsche Langstrecklerin nach Peggy Büchse 2000 war sie Doppel-Europameisterin geworden. Mit Freuden-Tränen in den Augen fiel sieTrainer und Langstreckenteamchef Christian Bartsch in die Arme.«Danke, Trainer.» Der Coach war begeistert: «Super, was Britta hiergeleistet hat.»

Angela Maurer war sauer. «Ich bin an der letzten Boje als Ersteund werde heruntergezogen. Britta geht an mir vorbei», beschrieb die28-Jährige Verwaltungs-Fachangestellte, die hinter der SpanierinMarta Nogues knapp geschlagen Dritte wurde, die kritische Phase imentscheidenden Endspurt rund 200 m vor dem Ziel. «Merkwürdig» fandsie das. Britta Kamrau: «Ich war das nicht. Es war ein bisschenKuddelmuddel, fünf, sechs Schwimmerinnen waren übereinander. Da hatteich das Glück, als Erste herauszukommen.»

Eine Stunde nach dem Rennen war der Zoff beigelegt. «Wir haben unsausgesprochen», erklärte Britta Kamrau. Angela Maurer fand das Ganzezwar «immer noch merkwürdig», wollte über das Thema aber nicht mehrreden. Über 25 km wollen beide am Sonntag wieder gemeinsam angreifen.Bester Deutscher bei den Männern über 5 km war der Leipziger ToniFranz auf Rang fünf. Europameister wurde in 51:41,4 Minuten derItaliener Fario Venturini.

Wasserspringerin Ditte Kotzian (Berlin) wurde durch dasKampfgericht und einen vorschnellen Jubelschrei ihres Trainers JanKretzschmar um eine mögliche Medaille vom 3-m-Brett gebracht. Fürihren zweiten Sprung, einen dreieinhalbfachen Vorwärtssalto, wurdedie 25-Jährige mit «Null» bewertet. Der Ruf ihres Trainers kurz vordem Eintauchen wurde als «unerlaubte Hilfestellung» interpretiert.Zum Zeitpunkt der Kampfrichterentscheidung lag die Berlinerin aufPlatz drei; am Ende wurde sie nur Zwölfte und damit Letzte.

Die Rostockerin Britta Kamrau jubelt am Mittwoch (12.05.2004) über ihren Sieg bei den Schwimm-Europameisterschaften am San-Juan-Stausee von Madrid im 5-km-Langstreckenschwimmen der Frauen. (Foto: dpa)
Die Rostockerin Britta Kamrau jubelt am Mittwoch (12.05.2004) über ihren Sieg bei den Schwimm-Europameisterschaften am San-Juan-Stausee von Madrid im 5-km-Langstreckenschwimmen der Frauen. (Foto: dpa)
dpa