Schwergewicht-Boxen Schwergewicht-Boxen: Gomez siegt über Ex-Champion

Berlin/dpa. - Das größte Lob erhielt der 34-Jährige nach dem Zwölf-Runden-Duell um die internationale Meisterschaft des Weltverbands WBCaber von seinem Gegner. «Gomez ist für mich schon jetzt einer dergefährlichsten und stärksten Schwergewichtler auf der Welt. Er könnteden Weg des jüngeren Evander Holyfield gehen, der ja auch aus demCruisergewicht kommt und dann Weltmeister im Schwergewicht gewordenist», sagte der 42 Jahre alte McCall, der 13 Jahre nach seinemspektakulären K.o.-Sieg über den damaligen Champion Lenox Lewis nocheinmal angreifen wollte, was aber nun misslang.
Der Kampfverlauf in Berlin ähnelte dem ersten Aufeinandertreffenvor zwei Jahren in Düsseldorf. Schon da gewann Gomez, der in seinem44. Profikampf den 43. Sieg feierte, klar nach Punkten, wurde aberanschließend des Dopings (Kokain) überführt. Das Ergebnis wurdeannulliert. Der kubanische Rechtsausleger dominierte die ersten neunRunden und geriet nur im zehnten Durchgang ernsthaft in Gefahr, alsMcCall mehrmals mit seinem harten Punch durchkam. «Da war mal kurzmeine Konzentration weg, weil ich darüber nachgedacht habe, wie iches als Erster schaffen könnte, ihn mal niederzuschlagen», sagteGomez, der aber anschließend wieder seine Linie zurückfand. «Nunbauche ich mich vor niemandem mehr verstecken. Ich hoffe, dass sichnun die Türen für einen WM-Kampf öffnen», sagte der Kubaner.
Das könnte aber noch etwas dauern, denn die Situation an derSpitze des Schwergewichts beim WBC ist kompliziert. Zunächst treffenim Februar der amtierende und zuletzt lange verletzte WBC-ChampionOleg Maskajew (Russland) und Interims-Weltmeister Samuel Peter(Nigeria) aufeinander. Danach kommt erst noch der ebenfalls zuletztindisponierte Vitali Klitschko (Ukraine) zum Zuge, der nach seinemRücktritt nach der Niederlage gegen Lewis vom Verband ein Exklusiv-Herausforderungsrecht erhielt. Erst danach ist Gomez an der Reihe.«Das kann bis Ende 2008 dauern, aber auch schneller gehen, wenn einerdieser Invaliden wieder absagen muss. Ich werde parallel zu den WM-Fights größere Kämpfe mit Gomez ansetzen, um eventuell mit ihmeinspringen zu können», beschrieb Arena-Chef Ahmet Öner aus Hamburgseine Taktik.