1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Schweiz gegen Griechenland: Schweiz gegen Griechenland: Rehhagel schimpft auf Schiedsrichter

Schweiz gegen Griechenland Schweiz gegen Griechenland: Rehhagel schimpft auf Schiedsrichter

Von Eric Dobias 06.09.2009, 15:25

Frankfurt/Main/dpa. - «Ich sage immer, Schiedsrichter sollen ein Spiel leiten, nichtentscheiden. Heute hat er es mit dem Platzverweis für die Schweizentschieden», schimpfte Rehhagel nach dem 0:2 (0:0) gegen dieEidgenossen auf den belgischen Unparteiischen Frank de Bleeckere.

Griechenlands Presse witterte nach dem verlorenen Gipfeltreffen inder Gruppe 2 gar einen Skandal. «Schande! Der Schiedsrichter schicktBlatters Schweizer zur WM», titelte die Zeitung «Sportday». Das Blatt«Goal» bezeichnete die Gelb-Rote Karte gegen Loukas Vyntra als«Verbrechen» und «Exedra» schrieb: «Der Schiedsrichter hat unsgeschlachtet. Die Rote Karte war eine Erfindung aus Belgien.»

Vor einem Eckball hatten sich Vyntra und der Stuttgarter LudovicMagnin beharkt und waren von de Bleeckere ermahnt worden. Als derbereits verwarnte griechische Linksverteidiger seinen Gegenspielerwenige Sekunden später erneut am Trikot festhielt, schickte ihn derReferee vom Platz. Für Rehhagel war die Szene in der 42. Minuteschlicht ein Witz und der Schiedsrichter der Buhmann. «Man kann ineinem Spiel auf so hohem Niveau unmöglich bestehen, wenn man einenSpieler weniger auf dem Feld hat. Du kannst keinen Spieler für solcheine Kleinigkeit runterstellen», ereiferte sich der 71-Jährige.

Während Hitzfeld mit der Schweiz (16 Punkte) auf die direkte WM-Qualifikation zumarschiert, müssen sich Rehhagels Griechen (13) demAngriff des punktgleichen Tabellendritten Lettland erwehren und umdie Fahrkarte nach Südafrika bangen. «Es ist zwar noch keineEntscheidung gefallen, aber wir müssen realistisch anerkennen, dassuns nur der Kampf um Platz zwei bleibt», sagte Rehhagel.

Hitzfeld ließen die Verbalattacken seines deutschenTrainerkollegen gegen den Schiedsrichter kalt. Der SchweizerNationalcoach freute sich vielmehr über den 11. Erfolg im 21. Duellmit Rehhagel durch die späten Tore von Stephane Grichting (83.) undMarco Padalino (88.). «Es war eine engagierte Teamleistung. Wichtigwar, dass wir die Nerven behalten und immer an den Sieg geglaubthaben. Unsere Ausgangslage hat sich nun stark verbessert. Wir liegenalleine vorne und haben drei Punkte Vorsprung», sagte der frühereMeistertrainer von Borussia Dortmund und Bayern München.

Allerdings taten sich die Gastgeber vor 38 500 Zuschauern imausverkauften Baseler St.-Jakob-Park bis in die Schlussphase hineinäußerst schwer und hätten gegen die dezimierten Gäste durchaus inRückstand geraten können. Einen Schuss von Nikolaos Spyropoulos (68.)lenkte Keeper Diego Benaglio vom deutschen Meister VfL Wolfsburgjedoch mit einem tollen Reflex an die Latte. «Nun ist der ersteSchritt Richtung Südafrika gemacht», meinte MittelfeldspielerTranquillo Barnetta vom Bundesligisten Bayer Leverkusen.

Am kommenden Mittwoch wartet auf die Eidgenossen in Lettland diewomöglich letzte hohe Hürde auf dem Weg zur WM-Endrunde. «Das wirdeine heiße Partie. Wir müssen dort punkten, sonst war dieser Siegnicht viel wert», erklärte Hitzfeld. Die Griechen stehen in Moldawienunter Siegzwang. «Für uns geht es darum, zu gewinnen. Dann sehen wirweiter», sagte Rehhagel und verabschiedete sich mit grimmigem Blick.