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Schulsport Schulsport: Neue Turnhalle erspart Bosse-Schülern lange Wege

Von DETLEF ANDERS 17.09.2009, 15:43

QUEDLINBURG/MZ. - Kein Wunder, denn die Zeit der langen Märsche, um in die Turnhallen in der Weststraße, Turnstraße und dem Rambergweg zu kommen, ist nun endlich vorbei. Am Donnerstagübergab Norbert Stegmann, der Chef des beauftragten Quedlinburger Planungsbüros, den symbolischen Schlüssel an Schulleiter Manfred Scherer.

Die neue Halle wurde in den vergangenen zwölf Monaten anstelle der 1985 gebauten Halle errichtet. Eigentlich sollte der DDR-Bau saniert werden, nachdem es Probleme mit der Heizung, der Verglasung und den Sanitäranlagen gegeben hatte, zu denen sich dann auch noch ein undichtes Dach gesellte. Im November 2001 war die Halle geschlossen worden. Die Sanierung sollte nach ersten Angaben 2002 über 800 000 Euro kosten. Geld, das der Landkreis Quedlinburg nicht hatte. Jahrelang kämpfte er um Fördermittel.

2006 wurde ein Variantenvergleich zwischen Sanierung und Neubau mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung angestellt. Ergebnis war, dass eine neue DIN-gerechte Einfeldsporthalle mit größerer Spielfläche wirtschaftlicher ist. 940 000 Euro kostete nun der Neubau. 40 Prozent der Kosten trug das Land, den Rest der Landkreis Harz.

"Es war die richtige Entscheidung, nicht die alte Halle zu sanieren, sondern eine neue Halle zu bauen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen", urteilte Martin Skiebe, Baudezernent des Landkreises und Vizelandrat. Er betonte, dass die Halle im Zentrum Quedlinburgs nicht nur für den Schulsport, sondern auch für den Vereinssport zur Verfügung steht.

"Ich hoffe, dass die Sportmöglichkeiten hier darin münden, dass ihr eines Tages Mitglieder von Vereinen werdet, damit der Sport im Landkreis Harz weiter gestärkt wird", sagte Henning Rühe den Schülern. Mehrere Vereine der Stadt haben schon eine Vereinbarung unterzeichnet.

Die Polizeisportler werden mittwochs, freitags und sonnabends hier Judo, Aikido und Ju-Jitsu trainieren, freute sich Heinz Thust. Auch der SV Eintracht Quedlinburg wird als Schulsport-AG und das Nachwuchstraining Zeiten haben, schilderte Peter Görner. Schulleiter Manfred Scherer kann außerdem die Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs des SBV Medizin begrüßen sowie Volleyballer und Karate-Sportler. Scherer möchte eine Unihockey-AG in der Halle aufbauen. "Es gibt viele Ideen", sagte er.

Der Quedlinburger CDU-Landtagsabgeordnete Ulrich Thomas erinnerte sich an seine eigene Schulzeit. Von 1974 bis 1984 war er Schüler der Bosseschule. "Wir konnten von solch einer Turnhalle nur träumen. Wir sind damals in den Stadtsaalbau in den Steinweg gelaufen", berichtete er vom Sport auf einem früheren Tanzboden. Er wünschte sich, dass es solche Sportbedingungen, wie sie die Bosse-Schüler nun haben, überall im Land und auch in Quedlinburg gibt. Hier ist die Turnhalle der Marktgrundschule noch ein Sorgenkind.