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Schießen Schießen: Jäger-Team aus Delitzsch landet vorn

Von Steffen Dörre 27.02.2008, 17:59

Köthen/MZ. - Und so waren Vertreter von Jägerschaften nicht nur aus den umliegenden Landkreisen, sondern auch aus Sachsen und erstmalig aus Brandenburg in Köthen mit von der Partie.

Schließlich hatte das Mitteilungsblatt des Jagdverbandes weit verbreitet informiert, und so kamen denn auch 55 Teilnehmer zum Pokalschießen, darunter eine Frau. "55 ist ein guter Schnitt", wie Matthias Leucht, Schießobmann der Dessauer Jägerschaft, aus Erfahrung beurteilen konnte. "Wir schießen heute in vier Disziplinen gemäß der Vorschrift des deutschen Jagdschutzverbundes."

Auf den Scheiben, ganz wie im richtigen Jägerleben: Bock, Fuchs und "Überläufer", wie im Fachjargon ein etwa einjähriges Wildschwein bezeichnet wird. Fünf Schuss werden dazu auf jede Scheibe aus der Langwaffe abgegeben. Dazu kommen noch mal zehn Schuss aus einer Kurzwaffe, so dass man rein rechnerisch auf 250 Ringe kommen kann.

Sportlich allein ist das lautstarke Tun hingegen nicht zu werten: "Wir pflegen das Brauchtum und üben das jagdliche Schießen". Beginnt doch am 1. April die neue Jagdsaison, und da ist es für alle Beteiligten besser, wenn dann richtig getroffen wird.

Gewertet wurde nach Mannschaften und einzeln, wobei die Schützen nicht nach Geschlechtern, sondern nach Alter unterschieden wurden. Zu gewinnen gab es diesmal zwar keine natürlich gewachsenen, dafür gesponserte Trophäen. Eine Raguhner Firma stellte zünftige Sachpreise zur Verfügung, Biergläser, Messerschärfer, Schweizer Messer und mehr - nichts jedenfalls, was das Jägerherz verschmähen würde.

Insgesamt gingen neun Mannschaften mit jeweils vier Schützen an den Start, die die Ränge wie folgt unter sich aufteilten: In der Einzelwertung errang Gunnar Müller vom Kreisjagdverband Delitzsch mit 226 Ringen den ersten Platz vor Ralf Schulenburg von der Jägerschaft der Stadt Dessau e.V. mit 223 Ringen und Gunther Lück von der Jägerschaft Mittlere Elbe-Vorfläming mit 219 Ringen. Bester Köthener war Thomas Kaffka von der Kreisjägerschaft Köthen mit 173 Ringen und Platz 26.

Die Einzelwertung der Senioren konnte Reinhard Männicke von der Jägerschaft der Stadt Dessau e.V. mit guten 187 Ringen für sich entscheiden. Der Dessauer verwies dabei seinen Vereinskameraden Werner Schulze mit 185 Ringen und den Köthener Hartmut Rawald mit 182 Ringen auf die Plätze. Rawald wurde mit diesem 3. Platz zugleich erfolgreichster Köthener in dieser Klasse.

In der Mannschaftswertung lag der Kreisjagdverband Delitzsch mit insgesamt 851 Ringen vor der Kreisjägerschaft Saalkreis mit 838 und der Jägerschaft der Stadt Dessau e.V. mit 804 Ringen. Die Kreisjägerschaft Köthen belegte den achten Platz.

Dass die Köthener diesmal nicht ganz vorne mitmischten - am Köthener Weihnachtsmann Hans Trenka zumindest kann's nicht gelegen haben. Denn der hatte diesmal nicht zur Büchse, sondern auch zur Suppenkelle gegriffen und verteilte fleißig Erbsensuppe und Bockwurst an alle Jagdfreunde, die zwischen den Wettbewerben der Stärkung bedurften.

So konnten die Köthener Schützen und Jäger sich immerhin als gute Gastgeber beweisen. Und wenn man es so betrachtet, konnten sie zumindest am vergangenen Samstag in punkto Geselligkeit den Schützenvogel abschießen.