1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Schalke: Schalke: DFB-Kontrollausschuss ermittelt gegen Bordon und Krstajic

Schalke Schalke: DFB-Kontrollausschuss ermittelt gegen Bordon und Krstajic

15.09.2008, 15:16
Fußball-Bundesliga Borussia Dortmund - Schalke 04 am Samstag (13.09.2008) im Signal Iduna Park in Dortmund: Die Schalker Ralf Fährmann (l-r), Marcelo Bordon, Jermaine Jones und Rafinha sprechen mit Schiedsrichter Lutz Wagner (2.v.l.), nach dem Elfmeterpfiff. Foto: Achim Scheidemann dpa
Fußball-Bundesliga Borussia Dortmund - Schalke 04 am Samstag (13.09.2008) im Signal Iduna Park in Dortmund: Die Schalker Ralf Fährmann (l-r), Marcelo Bordon, Jermaine Jones und Rafinha sprechen mit Schiedsrichter Lutz Wagner (2.v.l.), nach dem Elfmeterpfiff. Foto: Achim Scheidemann dpa dpa

Frankfurt/Main/dpa. - Das Revier-Derby zwischen BorussiaDortmund und Schalke 04 (3:3) könnte ein gerichtliches Nachspielbekommen. Nach den verbalen Attacken gegen Schiedsrichter Lutz Wagnerhat der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB)Ermittlungen gegen die Schalker Spieler Marcelo Bordon und MladenKrstajic aufgenommen. Bordon steht unter dem Verdacht, Wagner als«Hure» beschimpft zu haben. Krstajic hatte den Unparteiischenöffentlich kritisiert. Zur Prüfung des Sachverhaltes forderte derKontrollausschuss beide Profis zur schriftlichen Stellungnahme auf.

Rückendeckung bekamen Bordon und Krstajic von der Mannschaft undTrainer Fred Rutten. «Ich denke, diese Sache wird zu hoch gejubelt.Wir sind schon mit zwei Roten Karten bestraft worden», meinteNationalspieler Heiko Westermann am Montag und erinnerte an diePlatzverweise für Christian Pander (Gelb-Rot) und Fabian Ernst (Rot).Westermann zeigte nur wenig Verständnis dafür, wenn nun auch nochgegen Bordon und Krstajic ermittelt würde. «Fußball ist Emotion»,sagte Rutten auf Zypern, wo seine Mannschaft am (morgigen) Dienstagim UEFA-Pokal auf Apoel Nikosia trifft. Er könne sich auch nichtvorstellen, «dass Marcelo solche Sachen sagt».

Bordon soll den Schiedsrichter im Kabinengang auf portugiesischbeschimpft haben. «Ich war so wütend, so enttäuscht. In der Emotionsagst du so einiges», erklärte der Brasilianer der «Bild»-Zeitung(Montag-Ausgabe). Wagner sagte im Interview mit der Tageszeitung «DieWelt» (Dienstag-Ausgabe): «Ich bin mit meinen Assistenten relativschnell in die Kabine gegangen, habe nicht weiter mitbekommen, wasnach dem Spiel noch los war.»

Der Unparteiische hatte in der Partie am Samstag vor dem 2:3 derDortmunder eine Abseitsstellung des Torschützen Alexander Freiübersehen und kurz vor Schluss einen unberechtigten Handelfmetergegen die Schalker verhängt, der zum Ausgleich führte. «Man ärgertsich, weil man seinen Job ja so gut wie möglich machen will. BeimAbseitstor haben wir einen Fehler gemacht. Ich könnte jetzt sagen, esist die Schuld meines Assistenten an der Linie. Aber ich bin der Chefvom Team, also übernehme ich die Verantwortung», sagte Wagner.

Die Elfmeterentscheidung sei dagegen ein Grenzfall gewesen, beidem nach Wagners Ansicht nicht einmal die Fernsehbilder Aufschlussgegeben hätten. Selbst ein Videobeweis, dessen Einführung er generellbefürworte, hätte in dieser Situation nichts genutzt. Es habe «sechsbis acht schwierige, knifflige Entscheidungen» gegeben, diemehrheitlich richtig bewertet worden seien. Dazu zählten diePlatzverweise gegen Pander und Ernst, der vom DFB-Sportgericht wegenrohen Spiels für drei Spiele gesperrt wurde. Für Wagner bliebe daherdie Frage, «ob bei einer Fehlentscheidung automatisch alles schlechtist».

Krstajic hatte den 45-Jährigen aus Hofheim nach dem Abpfiff derParteilichkeit bezichtigt. «So viele Fehler wie die deutschenSchiedsrichter macht international keiner. Zum Schluss haben wir 9gegen 14 gespielt», sagte der Serbe. Wagner wies diese Anschuldigungzurück und forderte indirekt eine Entschuldigung ein: «Ich bin keinemböse, der nach einem hitzigen Spiel Kritik übt. Aber wenn mal einescharfe Aussage getroffen wird, sollte derjenige sie mit einemgewissen Abstand relativieren. Sprüche, die Sekunden nach dem Abpfiffgetätigt werden, sehen die Spieler mit einem gewissen Abstandbestimmt auch anders.»