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Sachsen-Tour Sachsen-Tour: Radsport in Städten willkommen: Sachsen-Tour erreicht Menschen

Von Michael Heinrich 23.07.2003, 14:34

Dresden/dpa. - Radsport ist in, Radsport boomt. «Die Begeisterung hat in den vergangenen Jahren zugenommen», sagt Karsten Schütze, Generalsekretär des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR). Nach seiner Einschätzung ist die Popularität der Sportart auf einem hohen Niveau angekommen. «Natürlich hängt das mit Galionsfiguren wie Erik Zabel oder Jan Ullrich zusammen, die gegenwärtig beim bedeutendsten Rennen der Welt, der Tour de France, fahren», weiß Schütze.

Während die deutsche Radsportwelt zu ihren Idolen nach Frankreich blickt, rollt seit Mittwoch auch die 19. Internationale Sachsen-Tour durch den Freistaat. In den Städten und Dörfern sind die Pedaleure gern gesehene Gäste. In ihren bunten Trikots bringen sie Leben in die Straßen und locken Menschen an den Streckenrand. Auch für das Hotel- und Gaststättengewerbe sind die Rennfahrer ein kleiner Segen. 119 Fahrer, ihre Betreuer, Organisatoren und Journalisten wollen schließlich Schlafen und Essen.

In Dresden, dem Start und Ziel der fünftägigen Rundfahrt, hat man in diesem Jahr bereits gute Erfahrung mit dem Radsport gemacht. Anfang Juni startete in der sächsischen Landeshauptstadt die Deutschlandtour. 20 000 Euro kostet hier die Ehre, Startort einer Etappe zu sein - 55 000 Euro die Zielankunft. «Viele Städte bewerben sich sofort wieder, da die Lizenzgebühren im Verhältnis zur guten Werbung verschwindend gering sind», erzählt Nicolè Theophil vom Management der Deutschlandtour.

Ein «weißer Fleck» im Radsportatlas will Sachsen nicht sein. Auch dem Veranstalter der Sachsen-Tour lagen mehr Anfragen vor als nötig. «Deshalb konnten wir diesmal Torgau, Oschatz und Annaberg als Etappenorte leider nicht berücksichtigen», sagt Tourdirektor Wolfgang Friedemann. Zudem fahren die sächsischen Städte mit der Sachsen-Tour viel preiswerter. «Die Städte bewerben sich ja mit den Ortsparkassen gemeinsam», informiert Friedemann.

Die regionalen Geldinstitute tragen dabei den Großteil der Kosten. Ein Engagement, welches die Sparkasse gerne auf sich nimmt: «Der Radsport erreicht die Menschen wie keine andere Sportart, da er nicht in einer Halle und nur an einem Ort stattfindet, sondern zu den Menschen kommt», meint Waldemar Habicht, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Meißen.

Die Begeisterung gibt ihm recht. Schon beim Prolog der Sachsen-Tour säumten zahlreiche Zuschauer die Strecke entlang des Terrassenufers in der Dresdner Altstadt. Nach Ansicht von Hans-Jürgen Goller, Geschäftsführer der in der Landeshauptstadt ansässigen Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH, könnte der Werbeeffekt jedoch noch größer sein. «Im Vergleich zur Tour de France ist er begrenzt», schätzt der Experte ein.

Als Nachteil erweist sich, dass es keine Live-Berichterstattung im Fernsehen von den Etappen gibt. «Da sind meine französischen Kollegen in einer tollen Position. Bei den langen Live-Sendungen kann der Reporter gar nicht umhin, über die Region, Land und Leute zu erzählen. So ist die Tour auch eine Werbeveranstaltung par excellence», meint Goller.