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Ronaldos Rivalen kommen aus der Bundesliga

Von Gerd Münster 07.05.2008, 06:51

München/dpa. - Für Franz Beckenbauer ist er der beste Fußballer der Welt, aber beim Schaulaufen von Europas besten Spielern droht Cristiano Ronaldo scharfe Konkurrenz aus der Bundesliga.

Mit dem italienischen Weltmeister Luca Toni und Frankreichs Vize-Weltmeister Franck Ribéry schickt Beckenbauers Bayern München bei der Europameisterschaft in der Schweiz und Österreich gleich zwei heiße Kandidaten ins Rennen, die das Zeug zum EURO-Star 2008 haben. Auch für Miroslav Klose, WM-Torschützenkönig 2006, dem in England beim FC Chelsea bärenstarken Michael Ballack oder vielleicht noch Lukas Podolski könnten zwei Jahre nach dem Sommermärchen in Deutschland die Sterne leuchten.

«Ronaldo ist im Moment das Beste, was man auf der Welt sieht, weil er einfach der Beständigste ist». Beckenbauer hat sich schon lange vor der EM in Juni festgelegt und Portugals Dribbel-König zum Maß aller Dinge erklärt. Mit acht Toren schoss der 23 Jahre alte Flügelflitzer seine Mannschaft fast im Alleingang zur EM in die Alpen, wo die Portugiesen vier Jahre nach der Finalpleite bei der Heim-EM gegen Griechenland endlich den großen Wurf landen wollen.

Ronaldo, der vor fünf Jahren als 18-Jähriger für 17,5 Millionen Euro von Sporting Lissabon zu Manchester United wechselte, ist Portugals großer Hoffnungsträger. Seine Arroganz wird ihm ebenso verziehen wie die Eskapaden, die ihn in England auf die Titelseiten der Klatschpresse brachten. Eine angebliche Sex-Orgie mit Prostituierten, die Verhaftung vor drei Jahren wegen Verdachts der Vergewaltigung oder die jüngste Liaison mit einem spanischen Nackt- Modell haben dem Frauenschwarm nicht geschadet.

Mit seinem muskelbepackten Adoniskörper, der gegelten Trendfrisur und Brillanten im Ohr verkörpert Portugals Kapitän jene neue Generation von Fußball-Popstars, die wie David Beckham zur Stilikone werden und bei ihren zumeist jugendlichen Fans fast schon eine Hysterie wie Englands einstiger Glamour-Boy entfachen. Podolski und Bastian Schweinsteiger gehören zur Garde der jungen Stars ebenso wie die Spanier Cesc Fabregas (Arsenal London) und Fernando Torres (FC Liverpool). Ob sie aber das Potenzial zum EURO-Star 2008 haben, ist fraglich.

Ein ganz heißer Tipp ist aber Bayern Münchens Torgarant Luca Toni, der sich mit einzigartiger Trefferquote, Charme und südländischem Temperament nicht nur die Herzen der Fußballfans erobert hat. Tonis Partner in München, der französische Lausbub Franck Ribéry, kann vielleicht in die Fußstapfen von Zinedine Zidane treten, weil Thierry Henry seit dem Wechsel zum FC Barcelona seine besten Zeiten wohl hinter sich hat.

Das gilt auch für den Niederländer Ruud van Nistelrooy (Real Madrid) und den launigen Schweden Zlatan Ibrahimovic (Inter Mailand). Aus der Bundesliga kämen noch HSV-Star Rafael van der Vaart oder Dortmunds Mladen Petric bei der EURO-Star-Wahl in Frage, dazu könnten der Rumäne Adrian Mutu (AC Florenz) oder Liverpools niederländischer Torjäger Dirk Kuyt in den Blickpunkt geraten.