Rodeln-Weltcup Rodeln-Weltcup: Hackl lobt seine Erben
Cesana/München/dpa. - Männer-Hoffnungsträger David Möllerverfehlte dagegen beim ersten Weltcup nach dem Rücktritt desdreimaligen Olympiasiegers Hackl um 47 Tausendstelsekunden dasSiegerpodest. Bei den Doppelsitzern konnten nur Patric Leitner undAlexander Resch als Zweite überzeugen. «Unterm Strich können wirzufrieden sein», urteilte Bundestrainer Thomas Schwab.
«Die Herren haben gezeigt, dass sie konkurrenzfähig sind», sagteSchwab. Der Rückstand des Sonnebergers Möller auf Olympiasieger ArminZöggeler (Italien), der auf seiner Heimbahn in 1:46,061 Minuten vordem Russen Albert Demtschenko und seinem Landsmann Reinhold Rainerseinen 31. Weltcup-Sieg feierte, betrug im Ziel allerdings mehr alseine halbe Sekunde. «Ich versuche, es beim nächsten Rennen besser zumachen», sagte der 24-Jährige selbstkritisch. «Er hat sich sehr gutgeschlagen», lobte Altmeister Hackl, der als ZDF-Experte an derOlympia-Bahn dabei war.
Bitter verlief der Auftakt für den Oberhofer Jan Eichhorn, der imzweiten Lauf stürzte. «Das darf ihm nicht passieren», schimpfteSchwab. Auch Johannes Ludwig (Oberhof) als Elfter, Andi Langenhan(Zella-Mehlis) als 13. und Andreas Graitl (Berchtesgaden) als 22.konnten sich noch nicht als Hackl-Nachfolger empfehlen. «Die zahlenhalt noch ein bisschen Lehrgeld», sagte Schwab.
Weltcup-Titelverteidigerin Silke Kraushaar-Pielach und Co. warendagegen erneut eine Klasse für sich. Der Sieg der Oberhoferin warbereits der 65. Weltcup-Erfolg der deutschen Frauen seit November1997 in Serie. Auf den Plätzen zwei bis vier komplettierten AnkeWischnewski, Tatjana Hüfner und Olympiasiegerin Sylke Otto (alleOberwiesenthal) das beeindruckende Mannschafts-Ergebnis.
«Ich bin überglücklich. Die Ehe scheint mich zu beflügeln»,jubelte Silke Kraushaar-Pielach, die im Juli ihren LebensgefährtenMichael Pielach geheiratet hatte. Die 36-Jährige, die vor neunMonaten bei Olympia an gleicher Stelle Silber gewonnen hatte, feiertein 1:36,444 Minuten ihren 29. Weltcup-Erfolg. Das schwächste Ergebnislieferte ausgerechnet Sylke Otto. Neun Monate nach ihrem Olympia-Triumph auf der Hochgeschwindigkeitsbahn von Cesana verpatzte die 37-Jährige den ersten Lauf, fuhr in Durchgang zwei jedoch Tagesbestzeitund ließ zumindest die internationale Konkurrenz noch hinter sich.«Im ersten Lauf habe ich wohl aufs falsche Pferdchen gesetzt», sagtedie zweimalige Olympiasiegerin.
Leitner und Resch (Königssee/Berchtesgaden), die bei Olympia inCesana mit Platz sechs enttäuschten, fuhren mit einem starken zweitenLauf noch auf das Siegerpodest. «Die Fehler, die wir bei Olympiagemacht haben, konnten wir diesmal vermeiden», sagte Leitner. Nur dieItaliener Christian Oberstolz und Patric Gruber waren auf ihrerHeimbahn in 1:36,275 Minuten zwei Hundertstel schneller. Drittewurden Gerhard Plankensteiner und Oswald Haselrieder (Italien).Dagegen enttäuschten die Olympia-Zweiten André Florschütz/TorstenWustlich (Oberhof/Oberwiesenthal) als Zehnte.