Ringen-EM Ringen-EM: Hallenser Sven Thiele verpasst Medaille
Ankara/Leipzig/dpa. - Alexander Leipold hält auch nach dem Dämpfer bei der Europameisterschaft in Ankara an seinem olympischen Traum fest. «Ich habe wieder eine Stufe geschafft. Ich bin auf einem gutem Weg. Solange ich merke, dass ich mich ständig verbessere, habe ich noch genug Motivation. Nach den vielen Schicksalsschlägen muss nun auch mal das Glück zurück kommen», sagte der 34-jährige Freistilringer, der in Runde zwei dem Griechen Emzar Bedinidis mit 0:5 unterlag.
Am Sonntag scheiterte auch Superschwergewichtler Sven Thiele. Der Hallenser, der die Vorbereitung auf Grund eines Trauerfalls in der Familie für zwei Wochen unterbrechen musste, verlor im Kampf um Platz drei gegen dem Ukrainer Sergej Pryadun mit 0:6 Punkten. Damit sind die sieben Athleten des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) bei der Medaillen-Vergabe leer ausgegangen.
«Ich kann sicherlich nicht zufrieden mit dem Abschneiden sein. Dafür waren die Jungen zu schwach und die Alten nicht stark genug», bilanzierte DRB-Sportdirektor und Cheftrainer Wolfgang Nitschke, der allein vier Debütanten auf die Matte schickte. Zudem kam dann noch eine «knüppelharte Auslosung», da alle sieben DRB-Starter in ihren Pools auf Russen oder Weltklasse-Athleten aus den ehemaligen GUS- Staaten trafen. «Da waren schon in der Vorrunde vorweg genommene Finals zu sehen», verwies Leipold auf das gestiegene Niveau. Sein Kampf gegen Bedinidis hatte zudem besondere Brisanz, da der gebürtige Russe und Ex-Europameister in der kommenden Bundesliga-Saison den Platz von Leipold beim deutschen Meister VfK Schifferstadt einnimmt.
«Die mittelmäßigen Ringer kann ich mit Leichtigkeit wie beim Schultersieg gegen den Belgier Semih Arslan besiegen. Doch bei der absoluten Weltklasse fehlt noch ein kleines Quäntchen, da waren zuvor fünf Wochen Training noch zu wenig. Aber ich spüre auch, das ich wieder mithalten kann», sagte Leipold, der im August des vergangenen Jahres drei Schlaganfälle erlitten hatte. «Damals war an Sport nicht zu denken, daher muss ich niemanden mehr etwas beweisen, selbst mir nicht. Ich habe noch Riesenspaß am Ringen und bin nach wie vor hungrig auf Erfolge», sagte Leipold, der im letzten Jahr bei der EM in Riga Zweiter geworden war.
Der stark kämpfende Olympia-Starter David Bischinaschwili (84 kg/Schifferstadt) schied trotz Schultersieg gegen den Briten Shalorus Kemal (1:29 Minuten) aus, weil er beim 0:3 im Auftaktkampf gegen den Georgier Revaz Minoraschwili keine technische Wertung geschafft hatte. Viel Lehrgeld zahlte der Leipziger Kai Wedekind (55 kg) beim 0:5 gegen den Russen Adau Batirow. Der Nürnberger Peter Engelhardt (66 kg) musste nach dem 3:4 nach Verlängerung gegen den Griechen Apostolos Taskovidis ebenfalls die Segel in der Vorrunde streichen. Für die weiteren deutschen Starter Martin Siddiqui (Weingarten/96 kg) und Thorsten Dominik (Mömbris/Königshofen/60 kg) kam bereits am ersten Wettkampftag das Aus.