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Rheinbrücke vier Wochen gesperrt: Ausnahmen für Fastnachter

07.01.2020, 15:01
Theodor-Heuss-Brücke. Foto: Andreas Arnold/dpa
Theodor-Heuss-Brücke. Foto: Andreas Arnold/dpa dpa

Mainz - Während der Sperrung der Theodor-Heuss-Brücke zwischen den Landeshauptstädten Mainz und Wiesbaden sollen mehr Busse und Leihräder Verkehrsstaus abmildern. Die Busfahrten sollen in Spitzenzeiten zunächst um 15 Prozent und die Kapazitäten um 30 Prozent ausgeweitet werden, wie der Geschäftsführer der Mainzer Verkehrsgesellschaft, Jochen Erlhof, am Dienstag ankündigte. Rund 28 000 Menschen führen schon jetzt jeden Tag mit einem der 750 Busse über den Rhein. Es werde zudem verschiedene Vergünstigungen bei den Tickets und mehr Leihräder an der Brücke geben. Die Sperrung beginnt am 12. Januar und dauert voraussichtlich vier Wochen - bis 9. Februar.

Busse, Taxen, Mofas, Fahrräder, Fußgänger und Fahrzeuge mit Sonderzeichen wie Notärzte dürfen auch während der Sanierungsarbeiten die zentrale Achse zwischen den beiden Landeshauptstädten überqueren. Ausnahmeregelungen für Autofahrer werden lediglich abends und an den Wochenenden für Fastnachtsredner gewährt, die sonst ihre Termine dies- und jenseits des Rheins nicht erfüllen könnten, wie Verkehrsdezernentin Karin Eder (Grüne) ankündigte. Diese „lebensnah gestaltete” Regelung gelte an den entsprechenden Terminen für etwa 5 bis 18 Fastnachter.

Über die Theodor-Heuss-Brücke fahren nach Angaben der Stadt Mainz täglich rund 44 000 Autos. Allein rund 8000 Menschen pendelten täglich aus beruflichen Gründen zwischen Mainz und Wiesbaden, sagte Erlhof. Und 40 bis 50 Prozent der Kfz-Pendler kämen aus dem rheinland-pfälzischen Umland, ergänzte Eder.

Die Sperrung soll am Sonntag (12. Januar) ab 6.00 Uhr eingerichtet werden. Die Schranken würden dann rund um die Uhr kontrolliert. Mit Verkehrsbeeinträchtigungen sei am Montag (13.) in beiden Richtungen zu rechnen, sagte Erlhof. Er gehe davon aus, dass sich die Situation ab dem 3. oder 4. Tag einpendele. Autofahrer müssten sich aber auf mehr Verkehr auf den beiden anderen Rheinbrücken - der Schiersteiner und der Weisenauer-Brücke - einstellen.

Die Brücke war zuletzt 1995 umfassend saniert worden. Bei einer - alle fünf Jahre üblichen - Bauwerksprüfung im Juni waren an den Trägern (Traversenlager) gravierende Schäden festgestellt worden. Diese Ergebnisse lägen erst seit September vor und die Träger müssten in der kalten Jahreszeit ausgetauscht werden. Wegen des Weihnachtsgeschäfts des Einzelhandels auf Jahresanfang verschoben. Die Kosten von etwa 420 000 Euro teilen sich Wiesbaden und Mainz, wobei die hessische Kommune entsprechend den Eigentumsanteilen 62,8 Prozent übernimmt.

Rhein-Brücken haben in den vergangenen Jahren immer wieder den Verkehr ausgebremst. Wenige Kilometer rheinabwärts der Heuss-Brücke wird seit Jahren die neue Schiersteiner Brücke an der Autobahn 643 gebaut, sie soll 2021 und damit sechs Jahre nach dem Absacken eines Elements an der Brücke nach einem Bauunfall fertig werden. In Koblenz wurde zuletzt gleich an mehreren Rheinbrücken gewerkelt, in Speyer laufen noch bis 2021 Sanierungsarbeiten an der Salierbrücke. (dpa)