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Regionalliga Nord Regionalliga Nord: Das Transferkarussel läuft auf Hochtouren

Von Frank Müller 26.07.2004, 15:50

Leipzig/dpa. - Kaufen, kaufen - Marsch, Marsch: In derFußball-Regionalliga Nord hatten die Spielerwechsel Hochkonjunktur.187 Neuzugängen stehen bei den 19 Vereinen vier Tage vor demSaisonbeginn 197 Abgänge gegenüber. Vor der vergangenen Spielzeithatten sich die 18 Clubs mit 168 Zu- und 179 Abgängen zufriedengegeben. Und ein Ende scheint vorerst nicht in Sicht: Erst am Sonntagvermeldete Aufsteiger Fortuna Düsseldorf mit Gustav Policella vomSüd-Regionalligisten Kickers Offenbach und dem Franzosen LaurentGuthleber zwei Verpflichtungen.

Den größten Anteil an der ausgeweiteten Fluktuation haben wie inden vergangenen Jahren die Absteiger aus der 2. Bundesliga. Der VfLOsnabrück gab aus seinem alten Kader 21 Akteure ab und verpflichteteim Gegenzug 14 Neue. Auch beim 1. FC Union Berlin drehte sich dasPersonalkarussell schnell: Aus dem teuren Zweitliga-Ensembleverließen 20 Spieler die «Eisernen», nur 14 wurden neu eingegliedert.Ähnlich ist das Bild beim VfB Lübeck, der zehn Akteure neuverpflichtete und 15 verabschiedete.

Der vorjährige Wechselkrösus FC St. Pauli, der nach seinem Abstieg2003 auf 16 Zugänge und 22 Abgänge kam, trat diesmal wesentlichkürzer. Mit sechs Neuen bei sieben Abgängen glaubt man am HamburgerMillerntor, für die neue Saison gut gerüstet zu sein. «Wir sind jetztbesser besetzt und wollen vorn mitreden», sagte Manager HolgerStanislawski.

Ob die Zweitliga-Absteiger mit ihren umgekrempelten Kadern an densofortigen Wiederaufstieg in Angriff können, wird von den anderenMitfavoriten beantwortet werden. Deren Einkaufsaktivitäten auf demSpielermarkt waren eher durchschnittlich. So begnügte sich derWuppertaler SV mit fünf Neuen. Der neue Trainer Werner Kasper willmit seiner Mannschaft vor allem attraktiven Fußball bieten. «DieJungs dürfen dabei ruhig arrogant auftreten», lautet seineungewöhnliche Kampfansage an die Gegnerschaft, «wir haben junge Leutegeholt, die die Etablierten unter Konkurrenzdruck bringen sollen.»

Der SC Paderborn, Dritter der Vorsaison, verpflichtete neunKicker. Darunter sind mit Alexander Löbe von der SG Wattenscheid undmit René Müller von Zweiliga-Aufsteiger Rot-Weiß Erfurt gleich zweitorgefährliche Stürmer. Große Namen jedoch fanden trotz der vielenWechsel diesmal nicht den Weg in die Regionalliga Nord.

Der Chemnitzer FC hat mit fünf Spielern die wenigsten Neuen imTeam. Zwar wollte Trainer Frank Rohde seine Mannschaft wesentlichbesser verstärken und testete etwa 20 Kandidaten. Doch wegen derfinanziellen Engpässe der Sachsen wurde aus diesem Vorhaben nichts.Weit besser geht es da Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. Der ehemaligeNationalspieler Thomas Berthold, jetzt Manager des Traditionsvereins,gibt sich nach elf Einkäufen selbstbewusst: «Unsere Zugänge sind weitmehr als nur Ersatz für die Abgänge. Wir wollen oben mitmischen.»