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Reaktionen Reaktionen: Mutter Pechstein verrät: Claudia will nach Turin

Von Klaus Weise 24.02.2002, 16:51

Berlin/dpa. - Während Ehemann Markus Bucklitsch in allerEinsamkeit den großen Triumph seiner Claudia genoss, plauderte in derMinute des größten Jubels Mutter Pechstein sogar ein Geheimnis aus.«Wenn gesundheitlich alles glatt läuft, dann hat Claudia durchausvor, noch bei Olympia 2006 in Turin zu starten», erzählte MonikaPechstein im Kreis von 20 Vertrauten und Claudias erstem Trainer UweHüttenrauch, die gemeinsam in einer Plattenbauwohnung in der BerlinerAllee der Kosmonauten den Gold-Lauf über 5000 Meter verfolgten. «Dassnun ein Landei die Spitze der Statistik im Wintersport ziert, istphänomenal», jubelte die Mutter über die Tochter, die in Salt LakeCity mit nun vier Gold-, einer Silber- und zwei Bronze-Medaillen zuDeutschland erfolgreichster Winter-Olympionikin aufstieg.

Claudias Mann hatte sich die Fernsehbilder wie schon beim 3000-Meter-Triumph allein daheim in Diensdorf am Scharmützelsee angesehen,rief nach dem Weltrekord der Niederländerin Gretha Smit aufgeregt beiden Schwiegereltern an: «Habt ihr das gesehen, ist die dennverrückt?» Die Zweifel, ob Claudia Pechstein kontern könnte, wichaber schnell der Gewissheit: «Schon vor der Schlussrunde wusste ich,dass sie es packt. Claudia ist eine, die im Rennen mitdenkt, die denKopf gebraucht. Ach, war det schön», bemerkte Mutter Monikaübersprudelnd. Und nachts halb zwei war dann die Familienfeier auchkomplett - Ehemann Markus war in Berlin eingetroffen.

Falls Deutschlands Olympia-As Nummer eins tatsächlich noch bis2004 läuft, stehen für die Pechsteins die Pläne bereits fest. «Ichkönnte endlich einmal selbst vor Ort dabei sein. Für dieEintrittskarten, die dann hoffentlich nicht so extrem teuer seinwerden, fange ich jedenfalls schon mal an zu sparen», berichteteMonika Pechstein. «Zwei Gold, zwei Weltrekorde - das ist der absoluteWahnsinn», konnte sich die TV-Gemeinschaft kaum noch einkriegen.

Noch einen Zahn härter fiel die Feier der Bobfans von Stralsundüber Ferch und Potsdam bis Oberhof nach der Gold-Fahrt von AndréLange im olympischen Eiskanal von Salt Lake aus. Wildfremde Menschenriefen in der Nacht bei den Eltern von Anschieber Carsten Embach, derschon 1994 mit Wolfgang Hoppe olympisches Bronze gewonnen hatte, inStralsund an. Und in Oberhof, der sportlichen Heimat des Gold-PilotenAndré Lange, ließen 150 Freunde, Bekannte und Verwandte in derGaststätte «Felix», gleichzeitig der Vereinsclub des BSR Rennsteig,die Sau raus. Auch Langes Ersatzmann Lars Behrendt erlebte dort aufeiner Videoleinwand die Entscheidung. «Dann war alles nur noch dieHölle», berichtete die Feiergemeinde, die sich jetzt auf den Empfangihres Helden vorbereitet.