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Radsport Radsport: Stasi-Vorwürfe bei der Friedensfahrt

13.05.2002, 14:14

Berlin/dpa. - Die 55. Friedensfahrt wird durch Enthüllungen überangebliche Stasi-Tätigkeiten begleitet. Wie die Tageszeitung «DieWelt» (Dienstag-Ausgabe) berichtet, soll Deutschland-Organisator undMarketing-Chef Jörg Strenger als Major für das DDR-Ministerium fürStaatssicherheit gearbeitet haben. Strenger ist auch Manager desLeipziger Radsport-Teams Wiesenhof.

Dessen Trainer Michael Schiffner sei bis 1989 unter dem Decknamen«Frank Fischer» als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) für die Stasitätig gewesen, schrieb «Die Welt» in einer Pressemitteilung amMontag. Schiffner habe zu Strengers Abteilung gehört. Der Trainerbestätigte am Montag seine Mitarbeit, betonte aber, seine Mannschaftschon längst darüber informiert zu haben. Auch eine Anstellung beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR) sei 1990 daran gescheitert, dass er seine Stasi-Tätigkeit offenbart habe. «In meinem Umfeld wusste jeder Bescheid», sagte Schiffner.

Unter Berufung auf Akten aus der Gauck-Behörde schreibt die «Welt» außerdem, Strenger habe als Leiter der Abteilung XX 1989 Aktionengegen die Opposition verantwortet. Seine Unterschrift tauche in Papieren zum Operativ-Vorgang «Krake» auf. Dessen Ziel sei es gewesen, gegen eine Gruppe von Regimegegnern vorzugehen und politische Gegner gezielt zu diskriminieren.