Radsport Radsport: Schumacher fährt beim Giro d'Italia weiter im Rosa Trikot

Hotton/dpa. - Nach dem Ausfall von Alessandro Petacchi hatte RobbieMcEwen noch leichteres Spiel als bei seinem ersten Etappenerfolg amSonntag. Der Australier aus dem belgischen Lotto-Team sicherte sichden Tagessieg im Massensprint vor Olympiasieger Paolo Bettini(Italien). Olaf Pollack aus Kolkwitz wurde Fünfter. Nach dem Ruhetagan diesem Mittwoch wird der Giro am Donnerstag in Italienfortgesetzt.
«Es ist ein Super-Gefühl, das Trikot verteidigt zu haben. Malsehen, wie es beim Mannschaftszeitfahren am Donnerstag läuft.Normalerweise ist unser Team stark im Zeitfahren und Moral undStimmung sind bei uns natürlich riesig», sagte der Schwabe im RosaTrikot, der sich am Dienstag sogar mit einem rosa farbenen Sturzhelmschmückte. Schumacher führt weiter mit 13 Sekunden vor demVorjahressieger Paolo Savoldelli und seinem Team-Kollegen DavideRebellin (beide Italien/23). Jan Ullrich erreichte zeitgleich mitMcEwen und Schumacher das Ziel.
Die Strecke führte am Dienstag auch ein Stück über den Formel 1-Kurs von Francochamps, der Schumachers prominentem NamensvetterMichael immer besonders gut lag. Bereits nach 10 Kilometern hattesich eine fünfköpfige Spitzengruppe abgesetzt, in der auch derHannoveraner Grischa Niermann fuhr. Das Quintett wurde aber 14Kilometer vor dem Ziel eingeholt. Gerolsteiner und Lotto hatten inder Verfolgung die Initiative übernommen und die Kraft zehrendeHauptarbeit geleistet.
Supersprinter Petacchi trat am Dienstag nicht mehr an. Der 32-jährige Italiener aus dem Milram-Team hatte sich am Vortag bei seinemSturz die Kniescheibe des linken Knies gebrochen und fällt für zweiMonate aus. Damit fehlt der Team-Kollege von Erik Zabel auch bei deram 1. Juli beginnenden Tour de France. «Das ist die schlimmsteVerletzung meiner Karriere. Ich muss den Giro beenden und werde auchdie Tour nicht fahren können», sagte ein niedergeschlagener Petacchi.
«Cioni hat mich umgefahren und ich bin auf mein linkes Kniegeknallt», schilderte Petacchi, der in seiner Karriere bisher 19Giro-Etappen gewann, den Unfall 48 Kilometer vor dem Ziel. Trotz derVerletzung hatte er sich mit Hilfe dreier Team-Kollegen noch mit 15Minuten Verspätung ins Ziel nach Namur geschleppt. Am Mittwoch soller in Italien operiert werden.
Nach dem viertägigen Belgien-Abstecher und dem ersten Ruhetagkehrt der Giro heim. Am Donnerstag steht ein 38 Kilometer langesTeamzeitfahren von Piacenza nach Cremona an. CSC (mit Ivan Basso),Discovery Channel (mit Savoldelli) und T-Mobile (Ullrich, SergejGontschar, Michael Rogers) zählen zu den Favoriten-Teams. ImBegleitwagen neben Savoldelli-Chef Johan Bruyneel saß am Dienstag derim Vorjahr zurückgetretene, siebenmalige Toursieger Lance Armstrong,der auch die nächsten Tage noch Gast beim Giro sein will.
