Radsport Radsport: Sachsen-Tour im Aufwind
Dresden/dpa. - Seit Jahren hoffte Tourdirektor Wolfgang Friedemann auf einnamhaftes Starterfeld. Diesmal rückte Telekom mit Jens Heppner,Robert Bartko und Andreas Klöden an, Phonak mit Oscar Camenzind undSven Teutenberg. Steven de Jongh vertrat die Farben von Rabobank,Angel Casero führte Team Coast ins Rennen. «Es ist ein heftiger Kampfentbrannt. Alle wollen hier fahren, die nicht in Frankreich sind»,sagte Bartko vor der Sachsen-Tour. Ausländische Teams sehen esmittlerweile ähnlich.
Die Organisation klappt gut und das Streckenprofil ideal zurVorbereitung auf die Vuelta oder die folgenden Weltcuprennen inHamburg, San Sebastian und Zürich. «Aber es gibt noch viel zu tun,überall sind Steigerungsmöglichkeiten da», ruht sich Friedemannkeineswegs auf den Lorbeeren, die er von allen Seiten erntete, aus.Für das schlechte Wetter an drei der fünf Tagen konnte er freilichnichts, wohl aber dafür, dass es noch ein Profi-Team mehr hätte seinkönnen. Fassa Bortolo wollte, der Dresdner entschied sich für diedeutsche Straßennationalmannschaft. Doch was der Bund DeutscherRadfahrer da schickte, war eine Mogelpackung. ÜberforderteMountainbiker statt die Straßen-Equipe. «Für mich ist die Sacheerledigt. Ein Straßen-Nationalteam wird es bei dieser Tour nicht mehrgeben», schäumte Friedemann.
Dem Sport kann es nur gut tun. Die Hoffnung auf eine ähnlicheBesetzung wie in diesem Jahr macht sich bereits breit. Bis heute weißaber noch niemand, wie viel Rennställe unter welchen Namen es 2003geben wird. «Ich sehe dem aber optimistisch entgegen. Camenzind unddie Teilnahme der sieben GS-I-Teams sorgten für einen ungeheurenWerbeeffekt», so Friedemann. Dass der Sieger 2002 eventuellnächstes Jahr fehlt, weil Phonak die «Grand Boucle» bestreitet,stört den Tourchef nicht. «Dann kommen eben andere», meint er locker.Camenzind habe jedenfalls Sportsgeist bewiesen, in dem er auf Sieggefahren und nicht wie andere Stars nur mitgerollt sei.
Im kommenden Jahr bildet Torgau den Auftakt. Über Leipzig und dieSteile Wand von Meerane geht es nach Crimmitschau oder Werdau undüber Annaberg-Buchholz nach Chemnitz. Dort findet ein Bergzeitfahrenzur Augustusburg statt. Freiberg, Freital und Dresden sind dieletzten Stationen der Tour 2003.