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Radsport Radsport: Jan Ullrich setzt auf das Zeitfahren am Mittwoch

Von Andreas Zellmer 16.08.2004, 17:16
Jan Ullrich trainiert am Montag (16.08.2004) in Vouliagmeni vor dem Zeitfahren auf der Straße am Mittwoch bei den Olympischen Spielen in Athen 2004. Nur Ullrich und Michael Rich werden beim Zeitfahren starten. (Foto: dpa)
Jan Ullrich trainiert am Montag (16.08.2004) in Vouliagmeni vor dem Zeitfahren auf der Straße am Mittwoch bei den Olympischen Spielen in Athen 2004. Nur Ullrich und Michael Rich werden beim Zeitfahren starten. (Foto: dpa) DPA

Athen/dpa. - «In Seoul war ich im Zeitfahren Zehnter, inBarcelona mit der Straßenmannschaft Olympiasieger, in Atlanta wiederZehnter: Da wäre jetzt wieder Gold fällig - ich hätte nichtsdagegen», sagte Rich, der natürlich weiß, wen er dafür schlagen muss.

«Jan dürfte in seiner jetzigen Verfassung kaum schlagbar sein. Daswäre schon eine Überraschung, wenn ich schneller wäre», meinte Rich,der wie alle in dem zweifachen Zeitfahr-Weltmeister Jan Ullrich eineschier unüberwindliche Hürde sieht. Zumal der T-Mobile-Kapitän, inSydney im Zeitfahren Silbermedaillen-Gewinner hinter dem russischenArmstrong-Helfer Wjatscheslaw Jekimow, nach Rang 19 im Straßenrennennoch etwas gutzumachen hätte. Burkhard Bremer, Sport-Direktor im BundDeutscher Radfahrer (BDR), hat sogar zwei Medaillen hochgerechnet:«Wenn alles optimal läuft.»

Rich, der lange um seine Olympia-Nominierung bangen musste,beschritt bei seiner Vorbereitung ungewöhnliche Wege. Zuletzt fuhrder Sieger des Zeitfahrens der Deutschland-Tour (vor Ullrich) dieRegio-Tour, davor startete der «Bulle aus Emmendingen» bei derMountainbike-Marathon-WM. «Ich bin 70. oder so geworden», erzählteRich, der von seinem Team nicht für die Tour de France nominiertwurde, weil Pyrenäen und Alpen vor dem einzigen großen Zeitfahrenlagen. Sein Teamchef Hans-Michael Holczer plant die Fahrt nach Athenzur moralischen Unterstützung Richs auch ohne Akkreditierung.

Während Rich die Küstenstrecke schon einen Tag nach demStraßenrennen inspizierte, fuhr Ullrich nach den Anstrengungen desSamstags auf der Rolle. Am Montag trainierten Ullrich, Erik Zabel,Rich und Andreas Klöden zusammen mit drei Bahnfahren bei stürmischenWinden in Vouliagmeni zusammen auf dem Kurs am Meer. Rich, der alsWM-Vierter des Vorjahres nach der Doping-Sperre des am Grünen Tischentthronten Weltmeisters David Millar die Bronzemedaille zugeschicktbekommt, fuhr nach kurzer Zeit eigene Wege, um noch speziellesMaterial zu testen. Am Ende der dreistündigen Trainingseinheit warenaber alle sechs Fahrer wieder zusammen.

«Ein schöner Roller-Kurs, leicht zu fahren», fasste Ullrichs amMontag seine ersten Eindrücke zusammen. Nach dem Hitzerennen vomSamstag mit Temperaturen um 43 Grad kam der Wahl-Schweizer beimTraining in Vouliagmeni scheinbar kaum ins Schwitzen: «Richtig kaltheute, ich friere», scherzte der Olympiasieger von Sydney. DasThermometer zeigte 33 Grad.