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Radsport Radsport: Australier Michael Rogers übernimmt die Gesamtführung

16.06.2005, 15:38
Der australische Radprofi Michael Rogers holte sich durch den dritten Platz auf der 159 Kilometer langen Etappe von Bürglen nach Arosa Platz 1 in der Gesamtwertung. (Foto: dpa)
Der australische Radprofi Michael Rogers holte sich durch den dritten Platz auf der 159 Kilometer langen Etappe von Bürglen nach Arosa Platz 1 in der Gesamtwertung. (Foto: dpa) KEYSTONE

Arosa/dpa. - Allzu unglücklich zeigte sich Ullrich über den Verlust von Gelbnicht, «auch wenn das Trikot eine besondere Ehre ist und ich es gerneverteidigt hätte. Aber jetzt haben wir etwas den Druck von unserenSchultern nehmen können, und das ist bei den anstehenden schwerenEtappen nicht das Schlechteste.» Schon vor dem Start hatte der 31-Jährige angekündigt, nicht um jeden Preis um die Gesamtführungkämpfen zu wollen. «Wir müssen uns nicht schon jetzt hohl fahren»,sagte der Wahl-Schweizer mit Blick auf die Tour de France, die am 2.Juli beginnt.

Der WM-Achte Horner rettete mehr als eine Minute Vorsprung auf denItaliener Vincenzo Nibali ins Ziel, kurz dahinter führte Rogers dieersten Verfolger an. Auf der schweren Schluss-Rampe des 27 Kilometerlangen Anstieges nach Arosa war Ullrich auf sich allein gestellt undkonnte Rogers nicht mehr halten. An seiner Seite blieben aber seinbisher stärkster Konkurrent Bradley McGee, der nun Dritter ist, undPatrik Sinkewitz aus Fulda, der für das belgische Quick-Step-Teamerstmals die Tour de France bestreiten wird.

Auf dem Weg Richtung Davos mussten die Fahrer bereits den mehr als30 Kilometer langen Anstieg zum 2049 Meter hoch gelegenen Oberalp-Pass bewältigen. Sechs Profis setzten sich ab, wurden aber späterwieder eingefangen. Nicht mehr dabei war zu diesem Zeitpunkt UllrichsFreund und Helfer Tobias Steinhauser, der wegen einer Bronchitisausstieg, aber zum vorläufigen Kader der Tour de France gehört.

Nicht dabei ist hingegen Erik Zabel. Damit hat das T-Mobile-Teamseine Personalplanungen für die Tour komplett auf den Gesamtsiegabgestellt. Der bald 35 Jahre alte, sechsmalige Gewinner des GrünenTrikots zeigte sich zwar enttäuscht, aber nicht überrascht über seineAusbootung. «Bislang hat es in jedem Jahr jemand getroffen. Diesmalbin ich es», erklärte der gebürtige Berliner. Zabel soll jedoch miteinem neuen Vertrag nach dem Ende seiner Karriere in die Sponsoring-Aktivitäten eingebunden werden.

«Wir haben uns entschieden, alles auf Gelb zu setzen. Wir habendrei Mann dabei, die schon auf dem Podium standen», sagte Team-Manager Olaf Ludwig mit Blick auf Ullrich, den letztjährigen Tour-Zweiten Andreas Klöden und den Kasachen Alexander Winokurow, der 2003Platz drei belegte. Klöden soll trotz zuletzt schwacher Form dieFrankreich-Rundfahrt bestreiten.