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Push-Mail für alle Push-Mail für alle: Die Post wird hinterher getragen

20.06.2007, 08:01
Push-Mail schickt elektronische Post automatisch an die mobilen Geräte der Nutzer weiter, etwa an BlackBerrys. (Foto: dpa)
Push-Mail schickt elektronische Post automatisch an die mobilen Geräte der Nutzer weiter, etwa an BlackBerrys. (Foto: dpa) Jens Schierenbeck

Berlin/dpa. - E-Mails auf dem Handy schreiben und empfangen - das geht schon seit Jahren. Doch lange Zeit war es umständlich undteuer. Umständlich, weil der Anwender die Mails immer erst abrufenmusste - und dann schlugen die Kosten für die Datenübertragunggewaltig zu Buche. Beide Probleme sind mittlerweile weitestgehendgelöst. Damit ist der Weg frei für die Push-Mail für Jedermann.

Push-Mail heißt, eine auf dem E-Mail-Server des Providers oder derFirma eingehende Nachricht wird sofort auf das Handy oder ein anderesMobilgerät des Adressaten weitergeleitet. Daher ist es nicht mehr nötig, ständig das eigene Mail-Fach nach Nachrichten abzufragen.

Die Firma RIM hat mit seinem Smartphone BlackBerry Push-E-Mail beiGeschäftsleuten populär gemacht hat. «Mittlerweile ist auch dasAngebot für Privatkunden sehr viel größer geworden», sagt BernhardJodeleit von der in Stuttgart erscheinenden Zeitschrift «connect».Zwei Dinge braucht der Normalverbraucher, um BlackBerry nutzen kann:das Gerät und ein BlackBerry-Mail-Konto. Beides stellen die großenMobilfunkanbieter bereit.

T-Mobile verkauft in Deutschland den neuesten BlackBerry, denCurve. Bei Unterzeichnung eines Zweijahresvertrags kostet er rund 100Euro. Für den Push-Dienst kommen knapp fünf Euro Monatsgrundgebührdazu. Der Kunde richtet ein spezielles Mail-Konto ein und kann zudemPost von seinen anderen Konten auf den BlackBerry-Server umleiten.

Auch E-Plus und Vodafone sind in Sachen BlackBerry unterwegs. Mitdem Dienst können Anwender von einem einzigen Gerät aus auf bis zuzehn E-Mail-Konten zugreifen, sagt E-Plus-Sprecherin ChristianeKohlmann in Düsseldorf. Ein Angebot von Vodafone heißt «BlackBerryStarter». Dabei werde das übertragene Datenvolumen berechnet, heißtes bei dem Unternehmen aus Düsseldorf: 10 Kilobyte, etwa 3 E-Mails,kosten 19 Cent. Zudem gibt es Tarife für Kunden mit Laufzeitvertrag.

Die großen Provider sind nicht die einzigen Anbieter. «Es gibtacht bis zwölf Anbieter», sagt Jodeleit. Ein Konkurrenzsystem zuBlackBerry stammt von Microsoft: Direct Push gehört zum ProgrammActiveSync, das auf Geräten mit dem Betriebssystem Windows Mobileläuft. Die Mails werden über einen Microsoft-Exchange-Serverweitergeleitet. Er kann in der Firma des Anwenders stehen - oder beieinem Unternehmen mit Push-Dienst für Verbraucher.

Zu letzteren gehört der Internetprovider 1&1. Für monatlich 9,99Euro lässt sich der entsprechende Dienst nutzen. Vom Herbst an will1&1 Push auch unabhängig vom Exchange-Server anbieten. Dann könnenauch Besitzer von Handys ohne Windows Mobile den Dienst nutzen.ThinPrint aus Berlin bringt Push-Mails über den «IMAP-Standard»gratis aufs Handy. Auch für den Cortado Free genannten Service istkein BlackBerry nötig, er funktioniert mit vielen Handys. Für denDatentransfer durch den Mobilfunkanbieter fallen aber Kosten an.

Wer unterwegs mobil surfen und Mails schreiben und empfangen will,kann auch auf das Pocket-Web-Gerät von 1&1 zurückgreifen. Für eineMonatspauschale von 9,99 Euro bietet das Unternehmen den Service an. Der Provider O2 aus München greift für das Angebot CommunicationCenter-Pack in die Trickkiste: Die auf dem E-Mail-Konto eingehendenNachrichten werden per MMS aufs Handy weitergeleitet.

Wer einen Provider unabhängigen Push-Dienst wie Cortado nutzt,sollte seinen Tarif für die Datenübertragung genau angucken. «Jeälter der Handyvertrag, desto höher die Kosten», sagt Jodeleit. Auchdie Tarif-Modelle für die BlackBerry-Nutzung betrachtet der Anwenderbesser genau. Denn mit einer Pauschale für das mobile Surfen im Netzist keineswegs die Push-Mail-Funktion abgegolten - die kostet extra.