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Pokal Pokal: DFB-Pokal als elitäre Veranstaltung

Von Morten Ritter 02.12.2002, 15:19

Düsseldorf/dpa. - In finanziell schweren Zeiten hat der DFB-Pokal wieder an Bedeutung gewonnen. Während früher Außenseiter und Amateurclubs bis ins Finale vordringen konnten, scheint die Runde der letzten acht Teams im diesjährigen Wettbewerb einem elitären Kreis vorbehalten. Wie im Vorjahr, als nur ein Zweitligist den Sprung ins Viertelfinale schaffte, droht den «Kleinen» auch durch Lospech wieder vorzeitig das Aus. Lediglich im Schlagerspiel des Achtelfinals zwischen Rekord-Pokalsieger Bayern München und Titelverteidiger FC Schalke 04 (Mittwoch, 20.15 Uhr) bleibt ein Favorit auf der Strecke.

Im ersten Teil der vier am Dienstag anstehenden Partien ist nach dem Duell zwischen dem Hamburger SV und dem VfL Bochum für einen weiteren Bundesligisten definitiv Endstation. Für Hansa Rostock (bei der SpVgg Unterhaching), TSV München 1860 (gegen Rot-Weiß Oberhausen) und auch den in der Liga auf Rang 13 zurückgefallenen Vorjahresfinalisten Bayer Leverkusen (gegen Waldhof Mannheim) ist das Erreichen der nächsten Runde Pflichtprogramm.

«Jetzt müssen wir wenigstens im Pokal unter die letzten acht Teams kommen», fordert Leverkusens Coach Klaus Toppmöller vor der Partie gegen Mannheim, wo der frühere Nationalspieler zwischen 1991 und 1993 zwei Jahre als Trainer gearbeitet hat. Nach zuletzt enttäuschenden Leistungen in der Liga und der Champions League steht der ambitionierte Club, den zudem großes Verletzungspech plagt, mit dem Rücken zur Wand. «Abwechslung in den Wettbewerben haben wir genug, jetzt müssen wir auch Leistung bringen. Ich hoffe, dass am Dienstag wieder Ruhe reinkommt», sagte Bayer-Kapitän Jens Nowotny, der Anfang kommenden Jahres ins Team zurückkehrt.

Trotz des Fehlens von Nowotny, Lucio, Zoltan Sebescen, Pascal Ojigwe, Jurica Vranjes und den grippekranken Yildiray Bastürk gilt Bayer als haushoher Favorit gegen den Tabellenletzten der zweiten Liga, gegen den Leverkusen vor zwei Jahren im Pokalwettbewerb auf der Strecke blieb. «Die Mannheimer haben das Zeug, da unten rauszukommen», meinte Toppmöller, der am Sonntag kurzerhand die Reise nach Mailand zur Spielbeobachtung des nächsten Champions-League- Gegners absagte und bei der Mannschaft in Leverkusen blieb. Mit Juan kehrt eventuell ein wichtiger Spieler ins Abwehrzentrum zurück.

Beim früheren Liga-Konkurrenten aus Unterhaching will Hansa Rostock an alte Pokal-Erfolge anknüpfen. «Ich möchte am Ende meiner Karriere nicht ohne einen Titel da stehen. Deshalb will ich den Pokal gewinnen, egal, was es kostet», sagte Hansas Mittelfeldspieler Thomas Meggle. Als krasser Außenseiter tritt der auswärts bislang sieglose Zweitligist Rot-Weiß Oberhausen bei den Münchner «Löwen» an. «Unsere Chance ist, dass wir keine haben», meinte RWO-Manager Klaus Hilpert. Unter Trainer Aleksandar Ristic standen die «Kleeblätter» vor drei Jahren schon einmal im Halbfinale des DFB-Pokals und im Januar als einziger Zweitligist im Viertelfinale. Der zweimalige Pokalsieger aus München bangt um den Einsatz von Thomas Häßler (Wadenverletzung).

Zwei Mal innerhalb von sechs Tagen treffen in der AOL-Arena der Hamburger SV und der VfL Bochum aufeinander. Die Hanseaten hoffen nach dem sportlichen Aufschwung in der Bundesliga und der Vertragsverlängerung von Sergej Barbarez auch auf ein Erfolgserlebnis im Pokal, wo man in den letzten fünf Jahren nur ein Mal das Achtelfinale erreichen konnte. Beim HSV kehrt Bernd Hollerbach ins Team zurück, Bochum muss auf Delron Buckley verzichten und bangt um den Einsatz von Thomas Christiansen und Raymond Kalla.