Olympia am 4. August Olympia am 4. August: Happy-End für Schwarzkopf: Silber im Siebenkampf
London/dapd. - Die Athletin von der LG Rhein-Wied hatte auf der Ehrenrunde zusammen mit der frenetisch gefeierten Olympiasiegerin Jessica Ennis aus Großbritannien bereits Edelmetall gefeiert, als sie Kenntnis von ihrer Disqualifikation erhielt. Doch schließlich stellte sich heraus, dass nicht sie, sondern die neben ihr laufende Russin Kristina Sawistskaja unerlaubt die Bahnmarkierung betreten hatte.
„Eine Kampfrichterin hat mir gesagt, dass ich auf eine Linie getreten bin“, sagte Schwarzkopf nach dem Rennen. „Wir haben uns die Fernsehbilder angesehen, und ich habe ihr gesagt: 'Das ist nicht mein Fuß'. Da hat sie gesagt: 'Oh, da habe ich einen Fehler gemacht. Ich werde sie wieder in die Wertung nehmen.'“ Ein daraufhin folgender Protest der Ukraine wurde abgewiesen.
Die Gastgeber bejubelten zudem Gold von Mohamed Farah über 10.000 Meter und von Weitspringer Greg Rutherford. Er gewann mit 8,31 Metern. Sebastian Bayer aus Hamburg wurde mit 8,10 Metern Fünfter, ihm fehlten nur zwei Zentimeter zu Bronze. Diskuswerferin Nadine Müller wurde Fünfte, Europameisterin Sandra Perkovic aus Kroatien holte mit Landesrekord von 69,11 Metern Gold.
Den 100-Meter-Sprint gewann die Jamaikanerin Shelly-Ann Fraser-Pryce in 10,75 Sekunden. Die Amerikanerin Carmelita Jeter wurde um drei Hundertstelsekunden geschlagen Zweite, Veronica Campbell-Brown aus Jamaika Dritte. Für Sprinterin Verena Sailer war im 100-Meter-Halbfinale erwartungsgemäß Endstation.
Zwtl.: Jennifer Oeser gibt auf
Im Jahr des 60-jährigen Kronjubiläums der Queen haben die Briten auch wieder eine Königin der Athletinnen. Publikumsliebling Jessica Ennis (28) hielt dem immensen Erwartungsdruck durch ihre Landsleute stand und gewann den Siebenkampf mit 6.955 Punkte. Die gehandicapte WM-Dritte Jennifer Oeser aus Leverkusen gab in der letzten Disziplin nach 300 Metern wegen Wadenproblemen auf.
Gold im 20-Kilometer-Gehen gewann der Chinese Chen Ding. Andre Höhne aus Berlin erreichte als 21. das Ziel auf der Prachtstraße „Mall“ im Herzen der City. Peking-Sieger und Weltmeister Waleri Bortschin aus Russland kollabierte, an zweiter Position liegend, auf dem letzten Kilometer und musste ärztlich behandelt werden.
Zwtl.: Bailey schneller als Bolt und Blake
Bolt kontra Blake 0:1: Zumindest in seinem Vorlauf war der Weltmeister in 10,00 Sekunden neun Hundertstel schneller als der nicht überzeugende Weltrekordler. Beim ersten Auftritt der Sprinter rannte Ryan Bailey in 9,88 Sekunden die schnellste Zeit vor Athen-Olympiasieger Justin Gatlin (beide USA). Der Showdown der Sprinter steht am Sonntag (22.50 Uhr/MESZ) auf dem Programm.
Im Trio zogen die deutschen Stabhochspringerinnen Martina Strutz, Silke Spiegelburg und Lisa Ryzih ins Finale ein. Weltrekordlerin Jelena Isinbajewa aus Russland hatte ebenso keine Probleme mit der geforderten Höhe von 4,55 Metern. Dagegen schied Weltmeisterin Fabiana Murer (Brasilien) aus.
Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause aus Frankfurt unterbot am Tag nach ihrem 20. Geburtstag in 9:24,91 Minuten ihre bisherige Bestzeit um fast acht Sekunden und kann am Montag (22.05 Uhr/MESZ) sogar von einer Medaille träumen. Die EM-Dritte Antje Möldner-Schmidt (Cottbus) war in 9:26,57 Minuten kaum schwächer.
Zwtl.: Erfolgreiche Olympia-Premiere für Pistorius
Über die 400 Meter rannte der doppelt unterschenkelamputierte Oscar Pistorius auf Carbon-Prothesen in 45,44 Sekunden Saisonbestleistung und zog locker in die zweite Runde ein. Der viermalige Paralympics-Gewinner hatte sich 2008 vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) das Recht erstritten, auch bei den Nichtbehinderten antreten zu dürfen. Der zweifache Olympiasieger LaShawn Merritt gab im 400-Meter-Vorlauf verletzt auf.