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Olympia 2012 Olympia 2012: Frankfurt wirbt mit kurzen Wegen

Von Eric Dobias 02.04.2003, 13:28
Die Computersimulation zeigt das Modell des olympischen Sportkomplexes vor der Skyline von Frankfurt am Main. Die Mainmetropole bewirbt sich um die Ausrichtung der Olympischen Spiele im Jahr 2012. Kleine Entfernungen und große Begeisterung: Mit diesen Pfunden will Frankfurt bei der Bewerbung um die Olympischen Spiele 2012 wuchern. (Foto: dpa)
Die Computersimulation zeigt das Modell des olympischen Sportkomplexes vor der Skyline von Frankfurt am Main. Die Mainmetropole bewirbt sich um die Ausrichtung der Olympischen Spiele im Jahr 2012. Kleine Entfernungen und große Begeisterung: Mit diesen Pfunden will Frankfurt bei der Bewerbung um die Olympischen Spiele 2012 wuchern. (Foto: dpa) dpa

Frankfurt/Main/dpa. - Solide Finanzierung, hervorragende Infrastruktur, kurze Wege und Weltoffenheit - diese Trümpfe sollen bei der Wahl des deutschen Olympia-Bewerbers am 12. April in München für Frankfurt stechen. «Es spricht alles dafür, dass wir gewinnen», sagt Heinz-Jürgen Weiss, Chef der «Frankfurt RheinMain 2012 GmbH», und liefert sogleich sein Hauptargument für diese These. «Es geht darum, die Stadt mit den größten internationalen Chancen zu küren. Und wir haben die Story für 2005: Spiele für Athleten im Zentrum des neuen Europas», erklärt der Unternehmensberater und spielt damit auf den Zeitpunkt der Vergabe der Spiele durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) in zwei Jahren an.

Die im Karneval 2001 von Hessens Innenminister Volker Bouffier geborene Idee, Olympia in die Main-Metropole zu holen, hat - unabhängig vom Wahlausgang in München - für Aufbruchstimmung gesorgt. Der Traum vom weltgrößten Sportereignis schweißt Frankfurt mit seinen 650 000 Einwohnern und das Rhein-Main-Gebiet, in dem insgesamt etwa 4,5 Millionen Menschen leben, zusammen. «Das ist das erste gemeinsame Projekt der Region auf freiwilliger Basis», sagt Karl Eyerkaufer, der einst deutscher Meister im Mittelstreckenlauf war und heute Landrat des Main-Kinzig-Kreises ist.

Trotz der Einbindung der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz (Fußball, Baseball), des in Bayern gelegenen Aschaffenburg (Ringen) sowie von Darmstadt (Triathlon, Fußball, Mountainbike), Wiesbaden (Schießen, Reiten), Hanau (Bogenschießen, Beachvolleyball), Maintal (Kanu, Rudern) und Offenbach (Fußball) kann Frankfurt auf ein Konzept für «Spiele der kurzen Wege» verweisen. Zwei Drittel der Wettkampfstätten sind vom Olympischen Dorf zu Fuß zu erreichen, die maximale Entfernung beträgt 45 km.

Unabhängig von Bankenkrise und leeren öffentlichen Kassen haben die Olympia-Planer für den Ausbau der Infrastruktur 1,7 Milliarden Euro veranschlagt. Die Kosten für die Spiele sind mit 1,2 Milliarden Euro kalkuliert, die Gewinnerwartung liegt bei etwa 90 Millionen Euro. Für das Finanzkonzept erhielt Frankfurt von der Evaluierungskommission Topnoten, was Weiss höher bewertet als die in dem Bericht aufgeführten Nachteile gegenüber der Konkurrenz. Er verweist darauf, dass schwächere Bewertungen, wie die in den Kategorien Beherbergung und Kultur, strittig seien.

Dem Image der Stadt als kalter Bankenplatz will Weiss bei der Präsentation entgegenwirken. «Ich werde zeigen, wie schön Frankfurt RheinMain ist. In erster Linie sollen die Emotionen angesprochen werden», verspricht der 59-Jährige einen gefühlvollen «Heimatfilm». Eine Strategie, wie die seiner Ansicht nach bereits auf eine Stadt festgelegten 73 Wahlmänner und -frauen nach dem möglichen Aus ihres Favoriten gewonnen werden können, habe er auch. Sein Wunsch für den Wahltag: «In Frankfurt leben über 180 Nationen friedlich miteinander. Ich möchte, dass sie am 12. April alle auf dem Römer stehen - zur Siegesfeier.»