Oberliga Oberliga: FC Sachsen Leipzig kämpft ums Überleben
Leipzig/MZ/cka. - Winfried Lonzen, Geschäftsführer der Stadion Betreibergesellschaft und inzwischen auch Aufsichtsratschef bei "Chemie", macht keinen Hehl aus seinen Sorgen: "Der FC Sachsen Leipzig steht am Scheideweg", und appellierte Hilfe suchend an die Fans: "Wir müssen mit vereinten Kräften dafür kämpfen, den Verein vor dem Niedergang zu bewahren."
250 000 Euro fehlen im aktuellen Etat. Dazu kommen langfristige Verbindlichkeiten von 750 000 Euro. Es droht das zweite finanzielle Desaster nach 2001. Schatzmeister Flascha meinte in der "Leipziger Volkszeitung": "Es steht Spitz auf Knopf, wir müssen schnell frisches Geld besorgen, sonst geht's in die Insolvenz." Zudem gewannen die Ex-Profis Rozgonyi, Racanel und Virag einen Prozess vor dem Arbeitsgericht und bekamen vollstreckbare Titel gegen den Verein. Sie können nun ausstehende Gehaltszahlungen pfänden lassen.
In der Not wurden sogar die treuen Fans zu Spenden gebeten. Die ersten 100 "Bewahrer"-T-Shirts wurden beim letzten Heimspiel für 20 Euro das Stück verkauft. Die nächsten 500 sind auf dem Weg nach Leutzsch. Lonzen hat inzwischen "wieder etwas Hoffnung". So will Hauptsponsor Michael Kölmel noch ein paar Euros locker machen, um die wichtigsten Verbindlichkeiten (Sozialversicherung, Finanzamt) zu begleichen.