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Norbert Hübner Norbert Hübner: Landsberger begann als Rentner mit Malen

Von Diana Dünschel 30.12.2002, 18:02

Landsberg/MZ. - Die Arbeiten von Vincent van Gogh zogen Norbert Hübner schon als Student an. Als künftiger Lehrer für Werken, Polytechnik und Kunst habe er ihm symbolisch über die Schulter geschaut, sagt der 66-Jährige.

Damals in Greifswald konnte der gebürtige Ostpreuße nicht ahnen, dass er 30 Jahre später als Vorruheständler eine zweite Karriere als Maler beginnen würde. Wenn Norbert Hübner heute in Museen Werke seines Vorbilds betrachtet, geht er nah heran, um sich die Technik abzuschauen. "Das Überziehen der Farbklänge und Auftragen von dicker Farbe habe ich von van Gogh", verrät der Diplom-Pädagoge.

Dass der Senior in den letzten zehn Jahren 424 Bilder beendete, die bis nach Los Angeles verkauft wurden, und die 48. Ausstellung realisierte, verdankt der fünffache Vater seinen Kindern. Sie waren es, die ihm nach Beendigung seiner beruflichen Laufbahn eine Grundausstattung für Ölmalerei schenkten. Ein Urlaub an der Cote d'Azur mit Ehefrau Edith lieferte erste Motive.

Vieles hat sich seitdem verändert. Der 66-Jährige, der 2001 in den Landsberger Ortsteil Gütz zog, benutzt heute bestimmte Pinsel und Farben. Wenn er daheim im blauen Arbeitsoverall an der Staffelei sitzt, dienen ihm Pastelle als Vorlagen. In der Natur entstehen nur Skizzen, seit ein Künstlerkollege Norbert Hübner sagte: "Wer nicht im Atelier malen kann, hat keine Fantasie". Wenn der Senior dann in dicken Ordnern blättert, in denen sein gesamtes Schaffen nummeriert und katalogisiert ist, kommt der Lehrer und langjährige Schuldirektor in ihm durch. "Damals hatte ich keine Zeit für die Malerei. Zeichnungen entstanden höchstens für die Unterrichtsvorbereitung", betont der Wahl-Landsberger, auf dessen Staffelei derzeit zwei hallesche Motive entstehen.

Arbeiten von Norbert Hübner sind bis 26.1. unter dem Titel "Von der Ostsee bis zur Cote d'Azur" im Museum "Bernhard Brühl" Landsberg ausgestellt.