Nische verzichtet wegen Ermittlungen auf Amt
Hamburg - Die gewählte Kandidatin für die Bezirksamtsleitung in Hamburg-Nord, Yvonne Nische, steht wegen der laufenden Ermittlungsverfahren in der sogenannten Rolling Stones-Freikartenaffäre nicht für die Amtsleitung zur Verfügung. Das habe Nische erklärt, teilte die Finanzbehörde am Donnerstag mit. Mit der kommissarischen Leitung werde Ralf Staack betraut, derzeit stellvertretender Bezirksamtsleiter und Verwaltungsdezernent in Eimsbüttel. „Wir haben die heutige Erklärung von Yvonne Nische mit Bedauern und Respekt zur Kenntnis genommen. Ich danke Yvonne Nische für ihren Einsatz insbesondere in den letzten Wochen unter nicht ganz einfachen Rahmenbedingungen”, erklärte Finanz- und Bezirkssenator Andreas Dressel (SPD).
Im Zusammenhang mit der Freikartenaffäre hatte der Hamburger Senat die Gesundheitsstaatsrätin Elke Badde (SPD) in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Wegen der Vergabe von rund 100 Freikarten für ein Konzert der Rolling Stones am 9. September 2017 ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen weitere Beschuldigte, darunter den ehemaligen Leiter des Bezirksamts Nord Harald Rösler und Nachfolgerin Nische (beide SPD). Frei verkäufliche Tickets kosteten zwischen 100 und knapp 900 Euro. Für die Genehmigung des Konzerts war das Bezirksamt Nord zuständig. (dpa/lno)