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Niederländische Antillen Niederländische Antillen: ABC unter dem Wind

Von ERNST KRZIWANIE 11.02.2010, 17:45

Halle/MZ. - Bei 142 Fuß lässt Käpt'n Ichsan seine "Atlantis" durch die Unterwasserwelt schweben. Sanft gleitet sie durch Riffe und an Wracks vorbei. Dazwischen Fische in allen Farben. Am Ende beurkundet ein Zertifikat das U-Boot-Abenteuer in Aruba.

Aruba gehört mit Bonaire und Curacao zu den ABC-Inseln der Niederländischen Antillen. Die sturmverschonte Lage 50 Kilometer vor Venezuelas Küste führte zum Namen "Inseln unter dem Wind". Ihre Vielfalt entdeckt man beim Inselhüpfen. Lufttaxis verkehren günstig zwischen den Hauptstädten Oranjestad, Kralendijk und Willemstad. Aruba, 30 Kilometer lang und neun Kilometer breit, ist die kleinste ABC-Insel. Ihr Eagle- und der Palm-Beach, zählen zu den schönsten Stränden weltweit. Und die Hotelkomplexe sicher zu den größten.

Solche Hotels sind in und um Kralendijk nicht zu finden. Bonaire setzt auf Natur-Tourismus. Pensionen, Tauchercamps und Privatquartiere wie im "Den Laman" bieten Komfort und familiäre Atmosphäre. Nur 14 000 Menschen leben auf der Insel und ebenso viele Rot- und Rosa-Flamingos. Sie sind das Wahrzeichen von Bonaire, erfahren wir von Rolando Marin bei einer Fahrt nach Pekelmeer. Unweit großer Salzpyramiden erinnern dort kleine Steinhütten daran, wie Sklaven bis 1863 in Salzbecken schuften mussten. Häufiger als rote Vögel sieht man rote Flaggen mit weißer Diagonale. Das Symbol der Taucher flattert von Boka Katuna bis Willemstoren. Mit 90 Tauchstellen ist Bonaire "The Divers Paradise". Marianna Noolander kam als Urlauberin aus Südafrika und ist nun Tauchinstrukteur beim "Buddy Dive Resort". Hier kann man Tauchgänge und Ausrüstungen buchen. Marianna fährt mit uns zur Koralleninsel Klein Bonaire, wo Taucher 350 Fischarten beobachten können.

Curacao ist vor allem durch Likör bekannt, aber auch als Klein-Holland unter Palmen. Willemstad zeigt Kolonialarchitektur mit weißem Stuck und grellbunten Fassaden. Bunt und laut ist der schwimmende Markt im Stadtteil Punda, wo Händler aus Venezuela Waren von Booten aus verkaufen. Von hier ist es nicht weit zur Waterfront am Santa Anna Bay. Täglich ist dort ein karibisches Festival zu erleben. Kapellen und Sänger überbieten sich mit Merengue, Calypso, Salsa, Mambo und Jazz. Nur die Königin Emma Brücke übertönt die Rhythmen, wenn sie mit lautem Hupen ihre Pontons teilt, für Frachter oder Kreuzfahrtschiffe, die am Kai von Otrabanda anlegen.

Zum Schutz dieses Stadtteils wurde 1828 das Rif Fort erbaut. Teile der Festung sind in das attraktivste Hotel der Insel, das 2009 eröffnete "Renaissance Curacao" integriert. Die Anlage mit kleinen Shops und glitzernden Boutiquen vereint Weltkulturerbe und architektonische Moderne. Ursprüngliches Curacao bietet die alte Markthalle. Als "Plasa Bien" vereint sie sieben Garküchen. Frauen mit Kittelschürzen bringen pausenlos große Portionen zum kleinen Preis an stets volle Tische, an denen meist Papiamento gesprochen wird. Die Umgangssprache auf den ABC-Inseln ist ein Mix aus afrikanischen, indianischen und europäischen Sprachen. Serviert werden einheimische Speisen mit viel Fleisch, auf Vorbestellung sogar Leguan. Stanley Camelia nennt die Zelthalle "Den Paradera", einen "Ort zum Wohlfühlen".

"Den Paradera" sind auch die 38 Buchten an der Nordwestküste Curacaos mit Puderzuckersand am tiefblauen Meer. Aber wer Delphinen begegnen will, sollte zur Dolphin Academy gehen. "Buchungen vom Heimatort sind kosten- und zeitgünstiger als an der Tageskasse", rät Manager Ferdinand Rink. Zwölf Delphine sind Partner beim Schwimmen und Tauchen oder werden für Therapien eingesetzt. Sie lächeln, küssen und quietschen, nur eines können sie nicht - Bon Bini sagen, den Willkommensgruß der ABC-Inseln.