Niederlande Niederlande: Oranje-Fans wollen keine Gewalt

Den Haag/dpa. - Auch lautstarkkann es hergehen. Doch Gewalt, so beteuert ihr Vereinschef, ist ihnenfremd. «Dafür gibt es überhaupt keine Anzeichen», versichert LloydVandenberg, Vorsitzender des «Supportersclub Oranje», dem offiziellenFanclub der Nationalmannschaft.
Im Gegensatz zu gewalttätigen Hooligans, die bei Spielen derniederländischen Ehrendivision oder Pokalwettbewerben ihreZerstörungswut austoben, gilt die Fangemeinde der Nationalelf nur alslebenslustige Jubelschar. «Es hat praktisch nie Ausschreitungengegeben», sagt Vandenberg, der die bevorstehenden WM-Auftritte derOranje-Gefolgschaft vorbereitet hat. «Wir wurden überall mit offenenArmen empfangen», berichtet er von seinen Gespräch mitBürgermeistern, Vereinen und Polizeibehörden. «Alles, was wir planen,wird eng mit den Deutschen abgestimmt.»
Gerade erst konnte der offizielle Fanclub unter den 32 000 seinerMitglieder, die Karten haben wollten, 18 000 verlosen. Mehr gab esnicht. «Wer zum Beispiel ein Stadionverbot hat, kann bei uns nichtMitglied sein und konnte auch keine Karte bekommen», erläutertVandenberg die Strategie. Der niederländische Reiseveranstalter ClubTravel, der zur WM drei «Oranjecampings» in Deutschland beschickt,wird auch keine Fans mit Stadionverbot dort hereinlassen. Außerdemhat er zwei niederländische Sicherheitsfirmen beauftragt, gemeinsammit deutschen für Ruhe und Ordnung auf den Campingplätzen zu sorgen.
Natürlich kann auch Vandenberg nicht ausschließen, dass sich einHooligan eine Karte besorgt. «Doch selbst wenn Rowdies bei Oranjeauftauchen, dann bleiben sie meistens friedlich», weiß er ausErfahrung. «Dafür sorgen schon die anderen.»
Im Innenministerium in Den Haag weiß man aber um die Skepsis beiden deutschen Sicherheitsbehörden. Deshalb wird alles für eine engeZusammenarbeit getan. In einem gemeinsam Memorandum, über das derzeitverhandelt wird, wollen die deutschen und die niederländischenStellen genau festlegen, was wie gemacht wird - etwa der Einsatzniederländischer Beamter als Kontaktleute bei der deutschen Polizeioder sogar als Begleiter für unsichere Kantonisten unter den Fans.Auch bereitet man sich darauf vor, wie unter Umständen mit britischenFans umzugehen ist, die im Transit durch die Niederlande nachDeutschland wollen. Einzelheiten behält man Den Haag noch für sich.