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Neues Betriebssystem Neues Betriebssystem: Schöner spielen mit Vista

Von Tobias Schormann 05.02.2007, 12:47

Fürth/München/dpa. - Für Spiele- und Videofans verspricht diediesjährige CeBIT besonders sehenswert zu werden: Auf derComputermesse in Hannover wird die nächste Generation vonGrafikkarten gezeigt, die passend zur Einführung von Windows Vistaden Standard DirectX 10 unterstützt. Die neuen Grafikchips solleneine noch realistischere Optik mit noch schärferen Bildern möglichmachen. Zudem setzen Anbieter verstärkt auf leistungsstarkeGrafiklösungen für Notebooks.

«Die Grafikchips der neuen Generation sind vor allem fürSpielefans interessant», sagt Carsten Spille, Redakteur bei der inFürth erscheinenden Zeitschrift «PC Games Hardware». Mit derEinführung von Windows Vista und der neuen Grafik-SchnittstelleDirectX 10 sollen Spiele weitaus lebensechter werden. «So lassen sichetwa Lichtbrechungen und Schattenspiele deutlicher darstellen -dadurch wirkt das Geschehen in der Spielperspektive viel lebendiger»,sagt Jens Neuschäfer vom Grafikchiphersteller Nvidia in München.

Zudem sorge eine bessere Berechnung der Bilddaten durch eine neueVersion der «Unified-Shader»-Architektur dafür, dass etwaLandschaften viel realistischer dargestellt würden, sagt MartinGrothe, Produktmanager von Elitegroup in München. Der taiwanesischeGrafikkartenhersteller stellt auf der CeBIT mit der N8800GTX-768MXein Modell aus Nvidias Chipfamilie vor: Wie alle Karten mit aktuellemGeforce-8-Prozessor verfügt diese über 768 Megabyte GDDR3-Speichermit 1,8 Gigahertz Taktfrequenz und besitzt einen 575 Megahertzschnellen Chip. Das Modell soll im April für 600 Euro auf den Marktkommen, eine abgespeckte GTS-Version ist für 545 Euro geplant.

Wer die Pixel noch schneller purzeln sehen möchte, kann zuübertakteten Chips greifen: Asus zeigt auf der CeBIT mit derEN8800 GTX eine Karte mit Wasserkühlung, mit der sich rund elfProzent mehr Leistung aus dem Nvidia-Chip herauskitzeln lassensollen. Somit lasse sich der Prozessor auf 630 Megahertz und derSpeicher effektiv auf über zwei Gigahertz hochtakten. Die Kühlungwird in einem eigenen PCI-Steckplatz befestigt und vomComputernetzteil mit Strom versorgt.

Neue Geschwindigkeitsrekorde dürfen Anwender im Wettstreitzwischen Nvidia und AMD-Tochter ATI erwarten: Zur CeBIT stellt ATIeine neue Kartenserie vor, die unbestätigten Presseberichten zufolgeX-2000 heißen und auf einem Prozessor namens R600 aufbauen wird. DasRennen um die Spitzenreiterposition werde damit wieder spannend, sagtSpille. «Bisher war Nvidia der Konkurrenz haushoch überlegen - mitdem neuen Grafikchip dürfte AMD jetzt wieder aufholen.» Der ATI-Chipsoll ebenfalls DirectX 10 unterstützen und eine verbesserte«Shader»-Grafik benutzen. Auf den Markt soll er bis zum Ende desersten Quartals kommen, sagt ATI-Sprecherin Almut Otto in München.

Auch für Videofans bietet die CeBIT einige Hingucker imGrafikbereich: Aktuelle Karten seien besonders für hochauflösendeVideoinhalte geeignet, sagt Otto. Hierzu verfügen Karten neben DVI-auch über HDMI-Eingänge, die auf den neuen Kopierschutz HDCPabgestimmt sind. So ließen sich etwa HD-DVDs oder Blue-Ray-Medien vomComputer über einen Fernseher oder Beamer anschauen. Mit bisherigenKarten könnten Nutzer nämlich Probleme mit dem Kopierschutz unterWindows Vista bekommen, erklärt Spille.

Dabei setzen Hersteller verstärkt auf leistungsstarke Grafikchipsfür Notebooks. «Das Notebook wird auch für Spieler immerinteressanter», sagt Daniel Moll von Asus in Düsseldorf. Asus zeigtauf der CeBIT ein Notebook namens A8Jr, das mit dem neuenATI-Grafikchip Radeon X2300 für mehr Leistung bei 3D-Spielen sorgensoll. Bislang hatten Notebook-Prozessoren bei Spielen oft Leistungs-und Kompatibilitätsprobleme, sagt Spille.

Zusätzlich präsentiert Asus mit der XG Station einen externenGrafikkarten-Adapter für Notebooks. Über diesen Steckplatz sollenSpielefans ihren Laptop mit einer beliebigen PCI-Express-Grafikkarteausstatten können. Die Adapterbox bietet zudem die Möglichkeit, denTon im Sourround-Klang über Kopfhörer zu hören. Allerdings wird dieLeistung der Karte Spille zufolge durch die begrenzte Schnittstelleder externen Box gebremst.

Für Spiele-Fans mit besonders hohen Ansprüchen wird das Aufrüstender Grafikhardware leichter: Konnten Anwender bislang schon mehrereKarten im so genannten SLI- oder Crossfire-Modus kombinieren, sobieten Hersteller wie Sapphire nun auch Karten mit mehrerenGrafikprozessoren an. Karten wie die Radeon X1950 Pro Dual mit zweiGrafikchips belegen nur noch einen Steckplatz. Außerdem lassen sichzwei Grafikkarten mit jeweils zwei Chips kombinieren, um noch mehrLeistung zu erzielen. «Das ist aber nur etwas für Exoten», sagtSpille. So genannte Multi-GPU-Karten seien sehr teuer. Außerdem lassesich die Leistungskapazität kaum ausreizen.

Neuheiten auf der CeBIT gibt es aber auch im mittlerenPreisbereich. So will Nvidia die Grafikchips G84 und G86 vorstellen.Diese sollen auf Karten für rund 300 Euro zum Einsatz kommen, sagtNeuschäfer. «DirectX 10 soll so auch für weniger Geld erschwinglichwerden.» Wem das dennoch zu teuer ist, der kann getrost mit demUmstieg auf Windows Vista und DirectX 10 warten: Bislang gibt esohnehin noch kaum Spiele, die auf die neue Grafik-Schnittstelleangewiesen sind.