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Nationalmannschaft Nationalmannschaft: Lukas Podolski erzielt drei Treffer gegen Südafrika

Von Oliver Hartmann und Klaus Bergmann 07.09.2005, 20:10
Lukas Podolski jubelt nach seinem Treffer zum 3:1. Das Spiel gegen Südafrika gewann Deutschland mit 4:2.
Lukas Podolski jubelt nach seinem Treffer zum 3:1. Das Spiel gegen Südafrika gewann Deutschland mit 4:2. dpa

Bremen/dpa. - Vor 28 100 Zuschauern im Weserstadion traf außer dem überragenden Lukas Podolski (12./48./55.) auch noch der Bremer Tim Borowski (47.) zu seinem ersten Länderspiel-Tor. Shaun Bartlett (26.-Foulelfmeter) und Benedict McCarthy (49.) bestraftenNachlässigkeiten der deutschen Abwehr erneut mit zwei Gegentoren.

Das erste Heimspiel seit dem Confederations Cup brachte nachverkrampfter erster Halbzeit mit vielen Unsicherheiten die erhoffteRückkehr des Spaßfußballs mit Toren fast im Minutentakt. Das war vorallem ein Verdienst von Podolski, der im Zusammenspiel mit seinemLieblingspartner Bastian Schweinsteiger regelrecht aufblühte, seineLänderspiel-Treffer acht bis zehn markierte und Borowski das Tor zum2:1 mustergültig auflegte. Besonders sehenswert war der Treffer des20-jährigen Kölners zum 4:2, als er ein Zuspiel Schweinsteigers ausdem Stand verwertete. Bei seiner Auswechslung 13 Minuten vor Schlusswurde der Matchwinner mit Ovationen verabschiedet.

Bis zur Pause hatte sich die durch den Einbau von vier Youngsternradikal verjüngte deutsche Elf mit einem Durchschnittsalter von 24,1Jahren allerdings vergeblich um Wiedergutmachung für die schwachenAuftritte in Rotterdam und Bratislava bemüht und ließ es inkritischen Situationen an Sicherheit und vor allem Reife fehlen. DerMangel an Erfahrung wurde vor allem nach dem Ausgleich deutlich, alsphasenweise jede Ordnung verloren ging.

Die Abwehr, schon in der Slowakei die größte Problemzone imdeutschen Spiel, bestand gleich ihre erste Prüfung nicht und wiesauch in veränderter Zusammensetzung Lücken auf. Per Mertesackerverschuldete erneut einen Elfmeter und auch seine Nebenleute warennicht immer im Bilde. Dabei hinterließ der Kölner Lukas Sinkiewicz,mit nur sieben Bundesliga-Einsätzen ins DFB-Trikot berufen, mitseiner ruhigen, abgeklärten Art noch den besten Eindruck. DerGladbacher Marcell Jansen, ebenfalls zum ersten Mal in der Startelf,hatte vielversprechende Aktionen nach vorne, aber auch große Mängelin der Defensivarbeit.

Auffälligster Akteur in der Schaltzentrale war Schweinsteiger, derKapitän Michael Ballack klar an Wirkung übertraf, und stets präsentwar. Während Lokalmatador Tim Borowski mit seiner Zweikampfstärke zuüberzeugen wusste, wirkte Sebastian Deisler, vier Tagen zuvor einerder Aktivposten, ausgesprochen fahrig und leistete sich teilshaarsträubende Abspielfehler. Nach der Pause wurde der Münchner vonBernd Schneider abgelöst.

Das dritte Länderspiel gegen die in der Qualifikation für die WM2006 gescheiterten Südafrikaner stand von Beginn an im Zeichen derdeutschen Mannschaft, die sich gleich um druckvolles Spiel bemühte.Schon nach 12 Minuten war Podolski erfolgreich. Nach einem präzisenPass seines Sturmkollegen Miroslav Klose überwand der 20-JährigeSüdafrikas Keeper Hans Vonk mit einem gekonnten Heber. Doch schonnach 26 Minuten war die Hoffnung, endlich wieder ein Länderspiel ohneGegentor zu überstehen, geplatzt. Nach einem Ballverlust von Jansenwusste sich Mertesacker gegen den in den Strafraum eindringendenBielefelder Sibusiso Zuma nur noch mit einem plumpen Foul zu helfen.Bartlett verwandelte den fälligen Strafstoß unhaltbar für Lehmann zumAusgleich.

Mit einem Doppelschlag zu Beginn der zweiten Halbzeit stellte diedeutsche Mannschaft dann die Weichen auf Sieg. Nach Zuspiel vonPodolski traf Borowski zum 2:1. Nur 60 Sekunden später setzte sichder kaum zu haltende Kölner im Strafraum energisch durch und traf zumdritten Tor ins Schwarze. Aber schon im Gegenzug nutzte McCarthy eineneuerliche Nachlässigkeit im Deckungszentrum mit dem zweitenGegentor. Mit dem dritten Treffer des Tages erhöhte Podolski wenigspäter seine Ausbeute auf zehn Tore in den letzten zehnLänderspielen.