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Nationalelf Nationalelf: Neuer Rückschlag für Rolfes

26.01.2010, 16:32

Stuttgart/dpa. - Nurviereinhalb Monate vor dem ersten Turnierspiel der DFB-Auswahl am 13.Juni gegen Australien musste der Mannschaftskapitän von BayerLeverkusen erneut am rechten Kniegelenk operiert werden. «Mit der WMwird es nun schwierig werden», sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völleram Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Rolfes war nacherneuten Knie-Beschwerden aus dem DFB-Quartier abgereist. DerAugsburger Kniespezialist Ulrich Boenisch beseitigte bei dem 28-Jährigen einen neu aufgetretenen Knorpelschaden, nachdem Rolfesgerade erst eine vergleichbare Verletzung auskuriert hatte. «DieBetroffenheit war bei allen sehr groß», berichtete DFB-TeammanagerOliver Bierhoff in Stuttgart.

Rolfes hatte sich bereits vor der laufenden Saison und im Oktobervergangenen Jahres zwei Eingriffen am Knie unterziehen müssen. FürBundesliga-Spitzenreiter und Titel-Aspirant Bayer Leverkusen ist dererneut lange Ausfall des defensiven Mittelfeldspielers ein Schock.Trainer Jupp Heynckes hatte die niederschmetternde Diagnose beiRolfes als Gast der Trainertagung am Montag in Stuttgart unmittelbarmiterlebt. «Eine Prognose kann man jetzt noch nicht abgeben»,berichtete Völler zur Dauer des Ausfalls. Auf jeden Fall wird Rolfesmehrere Monate fehlen. «Er ist unser Kapitän und ein wichtigerBaustein. Doch die Mannschaft wird nun für Simon erst recht Gasgeben», ergänzte Völler trotzig.

Das drohende Weltmeisterschafts-Aus von Rolfes, der zuletzt in derNationalmannschaft beim entscheidenden 1:0-Qualifikationssieg inRussland neben Michael Ballack eine gute Leistung gezeigt hatte,bringt die Südafrika-Planungen von Bundestrainer Joachim Löwdurcheinander. Thomas Hitzlsperger, die weitere Alternative für diePosition neben Kapitän Ballack im defensiven Mittelfeld, ist beiseinem Verein VfB Stuttgart derzeit nur dritte Wahl und muss wegenmangelnder Spielpraxis um das WM-Ticket bangen. Zudem hat Löw demBremer Routinier Torsten Frings gerade mitgeteilt, dass er nicht mehrmit ihm plane. Bierhoff wies allerdings entschieden zurück, dass dieWM-Absage an Frings zu früh erfolgt sei.

Fünf Tage nach seinem 28. Geburtstag ist aus dem einstigen Bayer-Dauerbrenner Rolfes, der von Herbst 2005 bis Mai 2009 insgesamt 131Punktspiele in Serie bestritten hatte, der größte Problemfall derLeverkusener geworden. Dass er dabei seinem Körper möglicherweise zuviel zugemutet hatte, ist für Sportdirektor Völler kein Thema: «Dagibt es keinen Zusammenhang, das ist einfach Pech. Nun muss er sichvon diesem Rückschlag erholen und dann wieder angreifen.» DFB-ManagerBierhoff versprach Rolfes jede Unterstützung, auch wenn die WM-Chancenur noch klein ist: «Man sollte ihn nicht schon abhaken, sondern ihmdie Daumen drücken.»