1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. MZ-Test: Suzuki XF 650 Freewind: MZ-Test: Suzuki XF 650 Freewind: Freewind mit frischem Wind

MZ-Test: Suzuki XF 650 Freewind MZ-Test: Suzuki XF 650 Freewind: Freewind mit frischem Wind

Von Ulrich Hoffmann 17.04.2001, 15:02

Düsseldorf/mid. - Ausgestattet mit Doppelzündung, elegantemDesign und einem Cockpit mit Digitalanzeigenkündigt die Suzuki XF 650 Freewind die Abkehrvom raubeinigen Single an. Der Freewind gelingtes mühelos, Nachteile von Einzylindern auszugleichen.Denn die Funduro erreicht eine harmonischeLeistungsentfaltung, die sie für jeden Einsatzbereichqualifiziert.

Lammfromm lässt sie sich über den Asphaltpilotieren. Keine Spur vom rumpelnden Kumpelmit vibrierenden Fahrzeugteilen wie es vonder DR, KLR, XL oder XT bekannt ist. Weichund ohne die harten, single-typischen Schlägenimmt der mager abgestimmte Geselle spontanGas an. Zwischen 2500 und 3000 U/min liegtdie ideale Anfahrdrehzahl. Von da an begeistertder Einzylinder mit ungeahnter Fahrkultur.

In der ungedrosselten 48-PS-Version drehtdie XF 650 ungestüm bis in den roten Bereich,der bei 8 000 U/min beginnt. Mit solch einerMotorcharakteristik lässt sich alles anstellen:Egal, ob provokative Kavalierstarts, sportlicheLandstraßenfahrten oder kilometerintensiveTourstrecken, immer wirkt der Vierventilererstaunlich potent.

Eine Doppelzündung sorgt für eine kontrollierteund effiziente Verbrennung im großen Zylinder.Deshalb läuft die Freewind im Standgas sehrruhig. Gleichzeitig wird dem zerstörerischwirkenden Motorklopfen vorgebeugt. Als Nebeneffektsinkt der Schadstoffgehalt im Abgas. Die beidenGleichdruck-Vergaser sind in Verbindung mitden verkürzten Flammwegen einer spontanenGasannahme zuträglich. Alles zusammen machtden gewissen Unterschied zu herkömmlichenEinzylindern aus.

Durch die stilvoll gezeichnete Verkleidunggeschützt, fühlt sich der aufrecht sitzendeFahrer auch bei einer Spitzengeschwindigkeitvon 165 km/h sicher. Problemlos stellt sicheine angenehme Reisegeschwindigkeit von 130bis 140 km/h ein. Ein Tempo, das sich trotzdes ausladenden Lenkers bei Bedarf stundenlangaushalten lässt. Auch die Sitzbank lädt zumlängeren Verweilen ein. Der wohlgeformte Kraftstoffbehälterfasst großzügige 18 Liter Normal-Benzin.

Ein Blick auf das digitale Instrumentariumgenügt, um alle nötigen Informationen zu erfassen.Selbst der Benzinhahn ist griffgünstig positioniert,so dass sogar in hektischen Situationen derHahn schnell auf Reserve umgelegt werden kann.Das 5-Gang-Getriebe ist ein Gedicht und hebtsich durch seine butterweiche Bedienung wohltuendvon hart zu schaltenden Schaltboxen zahlreicherSportmaschinen ab. Wie von selbst flutschendie Gänge von einem Gangradpaar zum nächsten.Auch die Bremsen sind sehr benutzerfreundlichausgelegt. Geringe Bedienungskräfte und eingut fühlbarer Druckpunkt summieren sich zueiner äußerst guten Dosierbarkeit.

Auf der Landstraße entfaltet sich der volleFahrspaß. Sauber und ohne Leistungseinbrücherollt die Freewing geradeaus. In Kurvenlagehält sie gut die Spur, wobei die serienmäßigmontierten Pirelli-Reifen mit ausgezeichnetenHaftungsreserven verwöhnen. Der recht kurzeAbstand zum Lenker macht die XF 650 gut steuerbar.

Die Freewind lässt sich sehr direkt fahrenund verführt den Fahrer zu einem frechen Fahrstil.Die nicht verstellbare 43er-Telegabel wirktetwas weich. Sensibel im Ansprechverhalten,büßt sie bei zunehmender Belastung viel Federwegein. Die Folge ist eine vor allem im Zweipersonenbetriebunkomfortable Vorderradführung. Das hintereGasdruck-Federbein arbeitet ebenfalls sehrfeinfühlig, wenngleich die Basis ruhig etwashärter hätte gewählt werden können.

Fazit: Die Suziki XF 650 ist eine echte Bereicherungfür den deutschen Motorradmarkt. Es ist dieMischung aus bequemer Sitzposition, zuverlässigerund moderner Technik, kultiviertem Motor undüberaus vielseitigen Einsatzmöglichkeiten,die sie für Alltags- und Wochenendfahrer gleichermaßenwertvoll macht.