1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Motorsport: Motorsport: Wirbel um den EuroSpeedway

Motorsport Motorsport: Wirbel um den EuroSpeedway

Von Angelo Carosi 22.05.2008, 14:48
Das Vergabeverfahren für den EuroSpeedway Lausitz entwickelt sich zum Gerichtsmarathon. Die Bietergemeinschaft um die Motorsportarena Oschersleben hat nach der Vergabekammer Brandenburgs und dem Oberlandesgericht (OLG) Brandenburg inzwischen auch das Verwaltungsgericht (VG) des Landes in Potsdam angerufen, um die geplante Vergabe der Rennstrecke zu stoppen. Der Förderverein Lausitz Ring plant nach einer europaweiten Ausschreibung die Rennstrecke ab 2009 an die Firma «alpha Technik» (Stephanskrichen) zu verpachten. Foto: Matthias Hiekel
Das Vergabeverfahren für den EuroSpeedway Lausitz entwickelt sich zum Gerichtsmarathon. Die Bietergemeinschaft um die Motorsportarena Oschersleben hat nach der Vergabekammer Brandenburgs und dem Oberlandesgericht (OLG) Brandenburg inzwischen auch das Verwaltungsgericht (VG) des Landes in Potsdam angerufen, um die geplante Vergabe der Rennstrecke zu stoppen. Der Förderverein Lausitz Ring plant nach einer europaweiten Ausschreibung die Rennstrecke ab 2009 an die Firma «alpha Technik» (Stephanskrichen) zu verpachten. Foto: Matthias Hiekel dpa-Zentralbild

Klettwitz/dpa. - Das Vergabeverfahren für den EuroSpeedwayLausitz entwickelt sich zum Gerichtsmarathon. Die Bietergemeinschaftum die Motorsportarena Oschersleben hat nach der VergabekammerBrandenburgs und dem Oberlandesgericht (OLG) Brandenburg inzwischenauch das Verwaltungsgericht (VG) des Landes in Potsdam angerufen, umdie geplante Vergabe der Rennstrecke zu stoppen. DasVerwaltungsgericht hat sich als nicht zuständig erklärt und dasVerfahren an das Landgericht Cottbus verwiesen, wo am 29. Maimündlich verhandelt wird.

Für den 30. Mai hat das OLG Brandenburg seine Entscheidungangekündigt. Dort war der Einspruch am Dienstag verhandelt worden.Die Bietergemeinschaft beanstandet vor allem die Aufteilung desAuftrages in den Betrieb der Renn- und Teststrecke. «DieBietergemeinschaft spielt auf Zeit und versucht, das Vergabeverfahrenzu zerschlagen und den Förderverein so in die Knie zu zwingen. Ichhalte dieses Vorgehen als sehr fragwürdig und auch alsrechtsmissbräuchlich», sagte Siegurd Heinze, Vorsitzender desFördervereins Lausitz Ring e.V. «Dabei hätte dieser Weg vermiedenwerden können, wenn die Bietergemeinschaft um die Motorsportarena einzuschlagfähiges Angebot abgegeben hätte. Jeder Tag Verzögerung undweitere Rechtsunsicherheit schadet uns als Förderverein und unserendesignierten Partnern», fügte Heinze hinzu.

Der Förderverein Lausitz Ring plant nach einer europaweitenAusschreibung die Rennstrecke ab 2009 an die Firma «alpha Technik»(Stephanskrichen) zu verpachten. Das benachbarte Testoval soll vonder Dekra Automobil GmbH betrieben werden. Da die Rennstrecke mit 123Millionen Euro Fördermitteln des Landes Brandenburg gebaut wurde,muss der Betrieb aus zuwendungsrechtlichen Gründen bis zum 31.Dezember 2016 als touristische Basisinfrastruktur betrieben werdenund ist deshalb mit Auflagen verbunden. Ein geplanter Verkauf derStrecke scheiterte wie schon 2003 nach der vorausgegangenenInsolvenz. Der bestehende Pachtvertrag läuft zum Jahresende aus.

Heinze wies auch Vorwürfe der Bietergemeinschaft, der neben derMotorsportarena die Firma Bunte Bau (Papenburg) und der AMC Diepholzangehören, zurück. Die hatte unter anderem Benachteiligungen bei derInformationsbeschaffung beklagt. «Die Bietergemeinschaft hatteEinsicht in mehr als 400 Aktenordner, ihr stand der angelegteDatenraum voll umfänglich zur Verfügung, und auch die Anlage istbekannt», sagte Heinze.

Gunnar Sperling, Sprecher der Motorsportarena Oschersleben, wiesinzwischen Unterstellungen zurück, die Beschwerde werde nur ausopportunistischen Gründen geführt. «Wir sehen in dem gemeinsamenBetrieb und der Vermarktung zweier Anlagen in den neuenBundesländern, die lediglich 150 Kilometer voneinander entferntliegen, die größtmöglichen Synergien. Profitieren würde von einergemeinsamen Vermarktung aufgrund der Größenverhältnisse die Anlage inder Lausitz», erklärte Sperling.