Motocross-Weltmeisterschaft Motocross-Weltmeisterschaft: Nagl will Nägel mit Köpfen
Teutschenthal/MZ. - So ganz freiwillig ist der oberbayrische 56-Kilo-Bursche sicher nicht in diese Rolle gerutscht. Vor seinem Start beim "Großen Preis von Deutschland" in Teutschenthal sagt er: "Als meine Vorbilder Pit Beirer nach seinem Unfall und Bernd Eckenbach nach seinem Rücktritt letztes Jahr von der Bühne verschwunden waren, stand ich plötzlich dort." Das jedoch ist kein Zufall. Beim September-Lauf 2003 zur Internationalen Deutschen Meisterschaft im "Kessel" hatte "Maxi" mit seiner frech-respektlosen Fahrweise begeistert. Im zweiten Lauf stahl er Eckenbach, heute sein Mentor im KTM Kosak Team, die Show und sprang auf das oberste Treppchen - als jüngster Sieger aller Zeiten dieser Kategorie.
Seitdem wird in der Heimatstatt Hohenpeissenberg verstärkt an der Karriere gebastelt. Ein gebrochener Fuß, Schulter- und Rückenverletzungen bremsten den Rammstein- und Scorpions-Fan immer wieder aus. Auch, die schulische Ausbildung auf der Wirtschaftsschule Peissenberg und den Motocross-"Job" immer auf die Reihe zu kriegen, ist nicht immer einfach. Der Erfolg gibt dem ehemaligen bayrischen als auch deutschen Jugendmeister Recht. Im letzten Jahr hatte er in die 125er WM hineingeschnuppert, letztes Wochenende in Valkenswaard (Niederlande) holte er als 18. seine ersten drei Punkte. Was nicht zuletzt auch ein Verdienst von Hubert Nagl ist. Maxis Vater, in den 80er Jahren selbst ein guter Motocrosser, schraubt an der Maschine, gibt wertvolle Tipps und baut ihn auf, wenn es mal nicht so läuft. Und das, obwohl er selbst - wie Pit Beirer - nach einem Unfall querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzt. Auf das Wochenende im Saalkreis freut sich Maxi Nagl, der am Donnerstag noch in Roitzsch trainierte, esonders. Denn: "Teutschenthal ist nunmal meine Lieblingsstrecke." Also will er Nägel mit Köpfen machen und möglichst "wieder in die Punkteränge fahren".
Die Bedingungen im "Kessel", über dem in dieser Woche noch ein warmer Geldregen durch Lotto-Toto (40 000 Euro) niedergegangen war, sind bestens. Das eröffnet im übrigen auch einem Talente-Trio des Gastgebers MSC Teutschenthal die Chance, vor vielen Zuschauern so richtig Gas zu geben. Beim ADAC MX Junior-Cup (Sonntag / Start 17.05 Uhr) ist die aus Leps bei Zerbst stammende zwölfjährige Anne Borchers ebenso dabei wie Lorenz Mundt und der Ex-Aschersleber Markus Winter.